Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) sind in Mêrdîn (tr. Mardin) drei Angehörige der kurdischen Guerillaorganisationen HPG und YJA Star auf Veranlassung der türkischen Behörden auf einem anonymen Friedhof beerdigt worden. Bei den Gefallenen handelt es sich demnach um zwei Kämpferinnen und einen Kämpfer, die in der Nacht zum 28. Juli im Zuge einer Militäroperation am Bagok-Massiv im Landkreis Nisêbîn (Nusaybin) ums Leben gekommen sein sollen.
Die Leichen der Toten wurden nach MA-Angaben seit der Operation im Lehr- und Forschungskrankenhaus Mardin aufbewahrt. Ihre Identität sei bis zuletzt nicht feststellbar gewesen, heißt es. Am Donnerstag seien die drei Leichname dann begleitet von der Polizei zum städtischen Friedhof Kamor im Bezirk Ertuqî (Artuklu) überführt worden. Dort wurden sie in einem Abschnitt für „namenlose Tote“ beerdigt.
Damit befinden sich auf dem Friedhof von Ertoqî aktuell die Leichen von 51 Mitgliedern der kurdischen Befreiungsbewegung, die zu verschiedenen Zeitpunkten seit den 1990er Jahren im Kampf gegen die türkische Armee ums Leben gekommen sind. Im Fall anderer Gefallener, die dort ebenfalls von den türkischen Behörden auf entwürdigende Weise verscharrt worden waren, konnten Angehörige Verfahren für die Identitätsfeststellung und Exhumierungen durchsetzen.