HPG gedenken Serhed-Gefallenen
Die HPG haben die Namen von vier Gefallenen veröffentlicht, die im August im nordkurdischen Guerillagebiet Serhed im Kampf gegen die türkische Armee ums Leben gekommen sind.
Die HPG haben die Namen von vier Gefallenen veröffentlicht, die im August im nordkurdischen Guerillagebiet Serhed im Kampf gegen die türkische Armee ums Leben gekommen sind.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HGP) hat die Namen von vier Gefallenen veröffentlicht, die am 26. August bei einem Gefecht mit der türkischen Armee in Kaxizman (Kağızman, Provinz Qers/Kars) ums Leben gekommen sind. Bei den Kämpfen in Çemçê im Guerillagebiet Serhed sind nach HPG-Angaben mehrere Soldaten getötet worden.
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Codename: Armanç Cigerxwîn Vor- und Nachname: Benazir Tebeli Geburtsort: Mûş Namen von Mutter und Vater: Türkan – Ibrahim Todestag und -ort: 26. August 2020 / Kaxizman |
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Codename: Karker Serhat Vor- und Nachname: Mehmet Emin Delen Geburtsort: Qerqelî Namen von Mutter und Vater: Cahide – Fetullah Todestag und -ort: 26. August 2020 / Kaxizman |
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Codename: Hogir Serhat Vor- und Nachname: Muhammed Taşçı Geburtsort: Qers Namen von Mutter und Vater: Hanife – Nesim Todestag und -ort: 26. August 2020 / Kaxizman |
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Codename: Hêvî Tolhildan Vor- und Nachname: Dilan Olğun Geburtsort: Wan Namen von Mutter und Vater: Salihe – Bayram Todestag und -ort: 26. August 2020 / Kaxizman |
Im Gedenken an die Gefallenen erklären die HPG, dass der türkische Staat alle Mittel einsetzt, um das kurdische Volk in die Knie zu zwingen und die Guerilla zu vernichten. Dieses Vernichtungskonzept laufe aufgrund des Widerstands Abdullah Öcalans, des kurdischen Volkes und der Guerilla ins Leere. „Einer der Orte, an denen der türkische Besatzerstaat erfolglos die Guerilla zu vernichten versucht, ist Serhed. Unsere Kräfte haben gegen das feindliche Vernichtungskonzept eine revolutionäre Siegesoffensive eingeleitet. Damit sind dem Feind empfindliche Schläge versetzt worden und er ist voller Angst“, schreibt die HPG-Pressestelle.
Armanç Cigerxwîn ist als Tochter einer alevitischen Familie in Gimgim (Varto) geboren und hat sich 2011 zusammen mit ihrem Ehepartner Cigerxwîn der Guerilla angeschlossen. Auch ihr Mann ist im Kampf gefallen. Das Paar hatte zwei Kinder. Wie Armanç Cigerxwîn selbst einmal sagte, wollte sie eine freie Welt schaffen und hat dafür ihr altes Leben, das einem riesigen Gefängnis glich, aufgegeben. Bei der Guerilla setzte sie sich intensiv mit der Philosophie Abdullah Öcalans und der Frauenbefreiungsideologie auseinander. „Mit ihrer rebellischen, lebendigen und unbeugsamen Persönlichkeit wurde sie an allen Orten zu einer Verteidigerin der Wahrheit“, schreiben die HPG. Die selbstlose und opferbereite Haltung der Guerilla wurde für sie zu einer militanten Lebensweise. Sie ging nach Serhed in Nordkurdistan und spielte eine große Rolle bei der dort ausgerufenen Offensive. Als Kommandantin der Frauenguerilla YJA-Star übernahm sie große Verantwortung in der Leitung des Guerillagebiets. „Mit ihrer tiefen Liebe zu ihren eigenen Kindern, den Kindern der Welt und der gesamten Menschheit, mit ihrer Verbundenheit mit den Gefallenen und dem Kampf sowie mit ihrer opferbereiten Lebensweise und ihrer führenden Rolle als Kommandantin kurdischer Frauen ist sie für ihre Weggefährt*innen und alle kurdischen Frauen zu einem unvergesslichen Vorbild geworden“, so die HPG.
Karker Serhat ist in einer patriotischen Familie in Qerqelî (Özalp, Provinz Wan/Van) auf die Welt gekommen. Ihm wurden bereits als Kind die Auswirkungen von Kolonialismus und Assimilation bewusst. Seinem Land, seinem Volk und dessen Werten war er innig verbunden, dem Feind gegenüber empfand er Hass und Wut. So entschied er sich bereits sehr früh, in die Berge zu gehen und zu kämpfen. Dort zeigte er großen Enthusiasmus und war in verschiedenen Gegenden in Serhed aktiv. Die HPG schreiben: „Bis zum seinem Tod kämpfte er mit großem Mut und machte keine Abstriche bei seiner Militanz als Apocu.“
Hogir Serhat stammte aus Kaxizman und wuchs mit dem patriotischen Bewusstsein auf, das ihm seine Familie vermittelte. Als er in der kurdischen Befreiungsbewegung aktiv wurde, war er noch sehr jung. Er nahm an den Aktivitäten der Jugendbewegung teil und übernahm weitere Aufgaben. Dabei entwickelte er sich ideologisch und politisch weiter und schloss sich 2014 schließlich der Guerilla an. Die Auseinandersetzung mit der Philosophie Abdullah Öcalans betrachtete er als ständige Aufgabe für sich und seine Weggefährten. Da er in Serhed aufgewachsen war, war ihm das Gelände vertraut und er konnte eine führende Rolle bei der Guerilla einnehmen.
Hêvî Tolhildan wuchs als Kind einer den kulturellen und gesellschaftlichen Werten verbundenen Familie in Wan auf und träumte bereits als Kind davon, als freie Frau in den Bergen Kurdistans zu kämpfen. Sie entwickelte eine reife, bescheidene und begeisterungsfähige Persönlichkeit und verwirklichte ihren Kindheitstraum, indem sie zur Guerilla ging. Mit der Dynamik und dem Enthusiasmus der Jugend nahm sie an der Ausbildung teil und wurde zu einer professionellen Guerillakämpferin. Durch ihre ideologische Klarheit und ihre militärische Disziplin wurde sie schnell zur Kommandantin und ging in ihre Heimat in Nordkurdistan zurück, um in Serhed zu kämpfen.
„Armanç, Karker, Hogir und Hêvî waren wertvolle, opferbereite und mutige Kämpferinnen und Kämpfer Kurdistans. Die Bevölkerung von Serhed kann stolz auf sie sein“, schreiben die HPG und sprechen den Angehörigen, den Menschen in Serhed und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus.