HPG gedenken gefallener Kämpferin Azê Erdal
Die HPG haben den Tod von Azê Erdal bekannt gegeben. Die in Camp Mexmûr aufgewachsene Kurdin kam als Guerillakämpferin im Widerstand gegen die türkische Invasion im Süden Kurdistans ums Leben.
Die HPG haben den Tod von Azê Erdal bekannt gegeben. Die in Camp Mexmûr aufgewachsene Kurdin kam als Guerillakämpferin im Widerstand gegen die türkische Invasion im Süden Kurdistans ums Leben.
Die Guerillakämpferin Azê Erdal ist im August 2022 im Widerstand gegen die türkische Invasion in Metîna gefallen. Das gab das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) heute in Behdînan bekannt. Die türkische Armee hatte nach ihren Niederlagen in der Zap-Region im Mai 2022 einen Besatzungsangriff auf das Widerstandsgebiet Girê Hekarî gestartet und dabei verbotene Kampfmittel eingesetzt. Die Guerilla leistete monatelang mit mobilen Kleingruppen im Gelände und in den errichteten Tunnelanlagen Widerstand. Azê Erdal habe bis zum letzten Atemzug gekämpft und sei als beispielhafte Militante der YJA Star ihrem Ideal von einem freien Leben treu geblieben, schreiben die HPG in ihrem Nachruf. Ihren Angehörigen, der Bevölkerung von Camp Mexmûr und dem Volk Kurdistans sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.
Codename: Azê Erdal |
Zu ihrem Lebenslauf teilen die HPG mit, dass Azê Erdal in Geliyê Qiyametê bei Etrûş im Süden Kurdistans zur Welt kam. Ihre Familie stammte aus der nordkurdischen Botan-Region und musste die Türkei aufgrund von staatlicher Unterdrückung verlassen. Azê wuchs im selbstverwalteten Flüchtlingslager Mexmûr auf, wo sie in der Schule in ihrer kurdischen Muttersprache unterrichtet wurde und sich als Heranwachsende an den Aktivitäten im Camp beteiligte. 2012 ging sie in die Berge und schloss sich der Guerilla an.
Nach ihrer Grundausbildung in Gare wollte Azê sofort an den damaligen Guerillaoperationen im Zagros teilnehmen. Weil sie noch zu wenig Erfahrung hatte, wurde ihr stattdessen ein Lehrgang an der Operationsschule „Şehîd Rojîn Gewda“ vorgeschlagen. Dort vertiefte sie ihre Kenntnisse in Kampftaktiken und lernte ihre eigenen Stärken kennen. Bis 2015 war sie vor allem in Gare und im Zap in der Praxis.
Als der türkische Staat die Verhandlungen für eine Lösung der kurdischen Frage einseitig abbrach und sein Vernichtungskonzept umzusetzen begann, setzte Azê sich das Ziel, in ihrer ursprünglichen Heimat Botan zu kämpfen. Zur Vorbereitung kam sie an die Haki-Karer-Akademie, an der sie sich militärisch und ideologisch weiterbildete und sich mit der Frauenbefreiungsideologie und ihrer eigenen Persönlichkeit auseinandersetzte. Aufgrund des bestehenden Bedarfs kam sie danach nach Heftanîn, wo sie fünf Jahre lang kämpfte. Ihre Erfahrungen aus dieser schwierigen Zeit verarbeitete sie 2021 bei einem weiteren Lehrgang an der Haki-Karer-Akademie. Im Anschluss ging sie an die Front in Metîna und hielt sich vor allem am Girê Hekarî auf, wo sie bis zuletzt im Tunnelkrieg als freie Frau Widerstand leistete.