HPG geben Namen von Heftanîn-Gefallenen bekannt

Die Guerillakämpfer Koçer Sêrt und Laşer Rojhat sind im Widerstand gegen die türkischen Besatzung in der südkurdischen Region Heftanîn ums Leben gekommen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von zwei Guerillakämpfern veröffentlicht, die im vergangenen Jahr in Heftanîn gefallen sind. Koçer Sêrt ist am 15. Juli bei einem Luftangriff der türkischen Armee auf den Tepê Şehîd Gelhat im Gebiet Bektorya ums Leben gekommen, Laşer Rojhat am 6. Oktober, ebenfalls bei einem Luftangriff in Bektorya.

                             

Codename: Koçer Sêrt
Vor- und Nachname: Ferhat Yayle
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Fatım – Tahsin
Todestag und -ort: 15. Juli 2020 / Heftanîn

 

Codename: Laşer Rojhat
Vor- und Nachname: Ümit İlbi
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Feyruz – Tahsin
Todestag und -ort: 6. Oktober 2020 / Heftanîn

Koçer Sêrt ist als Kind einer patriotischen Nomadenfamilie in der nordkurdischen Provinz Sêrt (tr. Siirt) zur Welt gekommen. Die Familie zog mit ihren Tierherden durch die Berge und er wuchs fern der kapitalistischen Moderne in der Natur Kurdistans auf. Dabei lernte er auch die Guerilla kennen und schloss sich ihr in jungen Jahren an. Da er das Leben in den Bergen gewöhnt war, entwickelte er sich schnell zu einem fähigen Guerillakämpfer. Die HPG beschreiben seine Ortskenntnisse und sein Wissen von der kurdischen Natur als „Volksweisheit“, mit der er in der Praxis seinen Weggefährt*innen behilflich war. Er war nie in eine türkische Schule gegangen, hatte sich jedoch im Leben selbst weitergebildet und setzte sich bei der Guerilla mit der Philosophie Abdullah Öcalans auseinander. So wurde er früh zu einem Kommandanten, der seine Fähigkeiten in Theorie und Praxis unter Beweis stellte. Er spielte eine führende Rolle bei den Offensiven gegen den IS und wurde zwei Mal verwundet. Beide Male kehrte er mit noch größerer Entschlossenheit zurück in den Kampf und nahm zuletzt an der Befreiungsoffensive in Heftanîn teil.

Laşer Rojhat ist im Dorf Repin in Qileban (Uludere) in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) geboren und mit der patriotischen Kultur der Bevölkerung von Botan aufgewachsen. Auch er schloss sich jung der Guerilla an. Die HPG beschreiben ihn als rebellischen, mutigen und entschlossenen Menschen, der durch seine Aufrichtigkeit und unvoreingenommene Teilnahme am Guerillaleben auffiel und liebevolle Beziehungen mit seinen Weggefährt*innen aufbaute. Er wurde zu einem kompromisslosen Militanten innerhalb der Fedai-Einheiten und widmete sein Leben der Freiheit Abdullah Öcalans und Kurdistans. Zuletzt kämpfte er in Heftanîn und war an vielen erfolgreichen Angriffen auf die türkischen Besatzungstruppen beteiligt.

Die HPG sprechen den Angehörigen, der widerständigen Bevölkerung von Botan und dem gesamten Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären, den Kampf der Gefallenen fortzusetzen.