HPG geben Namen von Gefallenen bekannt

Die Guerillakämpfer Fîraz Zîlan, Arnos Nûda und Dildar Wan sind im Januar in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. Die HPG würdigen ihren opferbereiten Kampf und erklären, dass die Erinnerung an sie weiterlebt.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von drei Gefallenen veröffentlicht. Fîraz Zîlan, Arnos Nûda und Dildar Wan sind im Januar in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. „Unsere Weggefährten Fîraz, Arnos und Dildar haben bis zum letzten Atemzug für eine freie Zukunft unseres Volkes gekämpft und ein unvergessliches Widerstandserbe hinterlassen“, teilen die HPG mit und erklären, dass die Erinnerung an die Gefallenen im Kampf weiterlebt.

                                     

Codename: Fîraz Zîlan
Vor- und Nachname: Nêçîrvan Seven
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Şükriye – Hamit
Todestag und -ort: 10. Januar 2023 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Arnos Nûda
Vor- und Nachname: Arjen Dinçer
Geburtsort: Istanbul
Namen von Mutter und Vater: Süreyya – Salih
Todestag und -ort: 10. Januar 2023 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Dildar Wan
Vor- und Nachname: Şehabettin Dursun
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Neherî – Selahattin
Todestag und -ort: 20. Januar 2023 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Fîraz Zîlan

Fîraz Zîlan ist in einem Dorf in Çelê in der Provinz Colemêrg geboren und gehörte dem Stamm der Deştanî an. Als er noch ein Kind war, wurde sein Dorf vom türkischen Staat niedergebrannt. Die Familie zog nach Gever, wo Fîraz mit der Wut über die staatliche Unterdrückung aufwuchs. Der Wunsch, den Feind für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen, wurde schnell zu einem grundlegenden Ziel in seinem Leben. Er verfolgte den kurdischen Befreiungskampf und alles, was in seinem Umfeld geschah, mit großer Aufmerksamkeit. Als junger Kurde beteiligte er sich daran und versuchte seiner Verantwortung gerecht zu werden. Ausschlaggebend für seine Entscheidung, sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen, waren die Massaker des IS in Şengal und Rojava. 2015 brach er sein Studium ab und ging in die Berge von Çewlîk. Nach einem kurzen Aufenthalt bei der Guerilla in Nordkurdistan kam er in die Medya-Verteidigungsgebiete und absolvierte eine Grundausbildung in Metîna, bei der er die Basiskenntnisse und die Feinheiten des Guerillalebens erlernte. Danach schloss er sich der Sondereinheit Hêzên Taybet an, die besondere Opferbereitschaft voraussetzt. Er setzte sich mit der Realität seines Volkes und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander und entwickelte sich zu einem führenden Militanten der apoistischen Bewegung. In dieser Zeit übernahm er verschiedene Aufgaben und konzentrierte sich auf die neuzeitlichen Guerillataktiken. Die HPG beschreiben Fîraz Zîlan als einen Militanten, der mit seiner herzlichen, aufrichtigen und fleißigen Persönlichkeit die Opferbereitschaft der apoistischen Bewegung repräsentierte.

Arnos Nûda

Arnos Nûda ist in Istanbul geboren, seine Eltern stammten aus Wan-Elbak. Obwohl er außerhalb Kurdistans aufwuchs, bewahrte er seine kurdische Identität und die Verbindung zu seinem Volk und Land. Mit Unterstützung seiner Familie widersetzte er sich der staatlichen Assimilierungspolitik und verfolgte den von der PKK angeführten Freiheitskampf. Als Heranwachsender wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und übernahm zunehmend Verantwortung in der politischen Arbeit. Sein Herz schlug jedoch für die Guerilla und er ging am 9. Oktober 2015 in die Berge. Seine Grundausbildung machte er in Avaşîn, anschließend hielt er sich in Qendîl auf und beteiligte sich an Arbeiten, die große Disziplin und Verbundenheit erforderten. 2018 wurde er Teil der Hêzên Taybet und machte es sich zur Aufgabe, Abdullah Öcalan ein guter Genosse zu sein und seine gefallenen Weggefährt:innen in seinem Kampf weiterleben zu lassen. Die Opferbereitschaft wurde für ihn zu einer grundlegenden Lebensform. Diese Einstellung bewahrte er bis zu seinem Tod als Gefallener.

Dildar Wan

Dildar Wan ist in Wan geboren und gehörte zum Stamm der Ertûşî. Er wuchs in einem familiären Umfeld auf, das der kurdischen Befreiungsbewegung nahestand. Die PKK kannte er bereits als Kind und er empfand große Sympathie für die Guerilla, weil er den staatlichen Vernichtungsfeldzug gegen sein Volk mit eigenen Augen miterlebte. Sein erster Versuch, sich 2014 der Guerilla anzuschließen, scheiterte aus verschiedenen Gründen. Erst 2015 gelang es ihm aufgrund seiner Beharrlichkeit und Kampfentschlossenheit, in Feraşîn Anschluss an die Guerilla zu finden. Von dort aus kam er in die Medya-Verteidigungsgebiete und machte eine Ausbildung für neue Kämpfer:innen in Metîna. In der Ausbildung lernte er mehr über die Realität seines Volkes und die Auswirkungen der kapitalistischen Moderne auf seine eigene Persönlichkeit. Weil in jener Zeit massive Angriffe auf die Bewegung stattfanden, konzentrierte er sich auf seine militärische Ausbildung und professionalisierte sich in neuen Kampftaktiken. Er blieb etwa fünf Jahre in Metîna und nahm an Aktionen gegen den Feind teil. Ab 2020 beteiligte er sich an der Arbeit des zentralen Hauptquartiers. Danach kämpfte er im Zap gegen die türkischen Besatzungsangriffe.