Die Guerillakämpfer:innen Umut Çimen (Muhammed Ismail), Berçem Amîgra (Yağmur Yücedağ) und Cuma Çekdar (Halil Taş) sind im März 2017 bei einer Operation der türkischen Armee in der nordkurdischen Provinz Dersim gefallen. Das hat das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) bekannt gegeben.

	Codename: Umut Çimen Vor- und Nachname: Muhammed Ismail Geburtsort: Kotol Namen von Mutter und Vater: Nebahat – Abdullah Todestag und -ort: März 2017 / Dersim
	Codename: Berçem Amîgra Vor- und Nachname: Yağmur Yücedağ Geburtsort: Wan Namen von Mutter und Vater: Vesile – Ekrem Todestag und -ort: März 2017 / Dersim
	Codename: Cuma Çekdar Vor- und Nachname: Halil Taş Geburtsort: Mêrdîn Namen von Mutter und Vater: Meryem – Emin Todestag und -ort: März 2017 / Dersim

Umut Çimen

Umut Çimen stammte aus einer patriotischen Familie in der ostkurdischen Stadt Kotol. Bereits in jungen Jahren lernte Çimen die Guerilla kennen und war tief bewegt von dem Eindruck, den sie bei ihm hinterließ. Zu der Zeit entschloss er sich bereits, diesen Weg zu wählen. Bevor er der Guerilla beitrat, war Çimen in vielen Bereichen aktiv und wurde immer wieder zum Ziel der Repression des iranischen Regimes. Schließlich schloss er sich 2012 der Guerilla an. Die HPG schreiben über ihn: „Unser Genosse Umut verfolgte immer den Ansatz, sich in militärischen und ideologischen Aspekten weiterzuentwickeln. Er hatte nach seiner Ausbildung ein tiefes Bewusstsein über den Feind und sein Leben entsprechend gestaltet. Er war darauf fokussiert, dem Feind möglichst schwere Schläge zu versetzen, und engagierte sich für die Ausweitung des Kampfes. Von dem Moment seines Anschlusses an schlug sich unser Weggefährte selbst für die schwierigsten Aufgaben und Kampfgebiete vor. Schließlich konnte er seinen Traum verwirklichen und wurde in der Region Dersim eingesetzt. Er passte sich dort schnell der regionalen Praxis an und sein Handeln fand große Anerkennung bei den Freund:innen. Er war zum Sieg entschlossen und spielte bei erfolgreichen Aktionen gegen den Feind in Dersim eine Rolle.“

Berçem Amîgra

Berçem Amîgra stammte aus der nordkurdischen Provinz Wan. Aufgrund der Vertreibungs- und Verarmungspolitik des türkischen Staates musste sie mit ihrer Familie in eine Metropole der Türkei auswandern. Ihre Persönlichkeit wurde vom proletarischen Charakter ihrer Familie geprägt. Bereits in jungen Jahren lernte sie die Unterdrückung des kurdischen Volkes und insbesondere der Frauen am eigenen Leib kennen und begab sich auf die Suche nach Widerstandsmöglichkeiten. Dabei lernte sie die Ideen von Abdullah Öcalan und der PKK kennen und war insbesondere von der Frauenbefreiungsideologie des Apoismus zutiefst beeindruckt. An der Universität von Kocaeli lernte sie andere patriotische Studierende kennen und schloss sich der Jugendarbeit an. Sie war erfolgreich dabei, weitere junge Menschen für den Kampf zu gewinnen. 2014 schloss sie sich in Dersim der Guerilla an. Die HPG berichten über sie: „Nachdem sie sich der Guerilla angeschlossen hatte, umarmte unsere Freundin Berçem ihr neues Leben mit großer Moral und Leidenschaft. Sie lernte schnell den Guerillakampf und alle Feinheiten des Lebens in den Bergen kennen und wurde zu einer erfahrenen Guerillakämpferin. Trotz der harten Bedingungen in Dersim stärkte sie ihren Willen zur Freiheit immer weiter und wurde eine vorbildliche Guerillakämpferin der YJA Star. In den Reihen der Frauenguerilla wurde sie sich ihrer eigenen Kraft als Frau noch bewusster und schaffte es, die traditionellen Stereotypen zu brechen, die das System für Frauen vorgesehen hat. Die Träume unserer Genossin Berçem von Freiheit, die mit ihrer engagierten, selbstlosen und bescheidenen Persönlichkeit die Liebe all ihrer Weggefährt:innen gewonnen hat, sind der Anlass für ihre zurückgebliebenen Genoss:innen, noch härter zu kämpfen.“

Cuma Çekdar

Cuma Çekdar stammte aus der nordkurdischen Provinz Mêrdîn. Auch er lernte die Unterdrückung durch den türkischen Staat schon früh kennen und entschloss sich zum Widerstand. Er versuchte verschiedene Wege, um effektiv gegen die Unterdrückung zu kämpfen, und schloss sich schließlich in Amed (Diyarbakır) der Guerilla an. Die HPG erklären: „Unser Genosse Cuma entwickelte schon bald eine wirksame Praxis. Auf dieser Grundlage zog er in eines unserer schwersten Kampfgebiete, nach Dersim. Er war dort in der Lage, auf seiner früheren Praxis aufzubauen und weiter voranzuschreiten. Obwohl er sich in einem Gebiet mit einem hochintensiven Kriegsgeschehen befand, hat sich unser Freund in ideologisch-politischen Gesichtspunkten immer weitergebildet und entwickelt und große Anstrengungen unternommen, das Gelernte in seinem Leben umzusetzen. Er entwickelte seine ideologische Seite so wie seine militärische und wurde mit seiner scharfsichtigen und entschlossenen Haltung ein unter den Freund:innen gefragter Weggefährte.“

Die HPG sprechen den Familien der Gefallenen und dem patriotischen kurdischen Volk ihr Beileid aus und versprechen, im Sinne der Träume der Gefallenen weiterzukämpfen.