Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) gibt die persönlichen Daten von zwei im Jahr 2015 gefallenen Guerillakämpfer:innen bekannt. Die Kämpfer:innen Derîn Newal Zerdeşt (Yadigar Demir) und Mazlûm Serhat (Mazlum Doğan Kızıl) sind in der intensiven Kampfphase 2015 ums Leben gekommen, als sich die Auseinandersetzungen um die nordkurdischen Städte und die Kämpfe in den kurdischen Bergen auf einem Höhepunkt befanden.

	Codename: Derîn Newal Zerdeşt Vor- und Nachname: Yadigar Demir Geburtsort: Amed Namen von Mutter und Vater: Hidayet – Arif Todestag und -ort: 6. August 2015 / Colemêrg
	Codename: Mazlûm Serhat Vor- und Nachname: Mazlum Doğan Kızıl Geburtsort: Qers Namen von Mutter und Vater: Aysel – Nesim Todestag und -ort: 16. Oktober 2015 / Wan

Derîn Newal Zerdeşt: Die Suche nach Wegen zum Widerstand führte sie in die Berge

Derîn Newal Zerdeşt kam im Jahr 1989 in Amed als Tochter einer patriotischen Familie auf die Welt. Ihr Leben war vom Widerstand und der Repression geprägt. So erlebte sie direkt, wie Menschen von den Todesschwadronen des türkischen Staates verschleppt wurden und für immer verschwanden. Sie suchte nach Wegen, sich gegen die türkische Unterdrückungspolitik zu wehren. An der Universität verstand sie, dass die Schulen des türkischen Staats für Kurd:innen nichts weiter als Orte der Assimilation bedeuten. Ihre Suche nach Wegen zum Widerstand führte sie zur PKK und in die kurdischen Berge.

Dort passte sie sich schnell an das Guerillaleben an und war unter anderem in Qendîl, Saziya Ziman und Gare aktiv. Die HPG schreiben über sie: „Unsere Genossin Derîn verfolgte die Linie der freien Frau und erfüllte erfolgreich jede Aufgabe, die ihr von der Organisation übertragen wurde. Selbst unter den härtesten Bedingungen sank ihre Motivation nicht. Sie war eine Quelle der Moral für ihre Weggefährt:innen.“ Derîn Newal Zerdeşt habe sich mit großem Engagement an etlichen Guerillaoffensiven beteiligt.

Mazlûm Serhat: Zur Guerilla desertiert

Mazlûm Serhat stammt aus Kaxizman in der nordkurdischen Provinz Qers. Seine patriotisch eingestellte Familie musste mit ihm in den 1990er Jahren aufgrund der Repression und des ökonomischen und sozialen Drucks in die Westtürkei migrieren. Er spürte die Unterdrückung durch den türkischen Staat und seine Assimilationspolitik am eigenen Leib und begab sich auf die Suche nach Möglichkeiten zum Widerstand. Als er in den Militärdienst gezwungen wurde, erlebte er dort den blanken Hass auf Kurd:innen. So desertierte er im Jahr 2014 und schloss sich der Guerilla an. Bei der Guerilla engagierte er sich intensiv in seiner Ausbildung und ging 2015 zurück nach Nordkurdistan. Dort beteiligte er sich an vielen erfolgreichen Aktionen. Die HPG schreiben über ihn: „Unser Genosse Mazlûm hat es mit seiner bescheidenen Persönlichkeit und seiner unbedingten Teilnahme am revolutionären Kampf geschafft, ein beispielhafter apoistischer Militanter zu werden. Er wird immer in unserem Kampf weiterleben.“

Die HPG sprechen dem kurdischen Volk und insbesondere den Familien der Gefallenen ihr Beileid aus und geben ihr Wort, den Kampf der Gefallenen fortzusetzen.