HPG geben Identität von gefallener Kämpferin bekannt
Wie das Pressezentrum der HPG mitteilt, ist die Guerillakämpferin Doğa Viyan im Oktober in der Zap-Region in Südkurdistan im Gefecht mit der türkischen Armee gefallen.
Wie das Pressezentrum der HPG mitteilt, ist die Guerillakämpferin Doğa Viyan im Oktober in der Zap-Region in Südkurdistan im Gefecht mit der türkischen Armee gefallen.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) gab bekannt, dass die Guerillakämpferin Doğa Viyan am 12. Oktober 2023 im Gebiet Şehîd Delîl in der westlichen Zap-Region in einem Gefecht mit der türkischen Armee gefallen ist.
Codename: Doğa Viyan Vor- und Nachname: Gulbahar Hizmali Geburtsort: Êlih Namen von Mutter und Vater: Emine – Hasan Todestag und -ort: 12. Oktober 2023 / Zap |
Das Pressezentrum erklärte zu Doğa Viyan: „Genauso wie sie fühlte, dachte und schrieb, kämpfte unsere Genossin Doğa als Nachfahrin von Göttinnen, als Kriegerin, Fedai und freie Frau dieser uralten Kultur hart darum, dass die Invasoren das Land, in dem die Menschheit blühte, nicht zerstören. Sie fiel am 12. Oktober 2023 im ‚Şehîd Delîl‘-Gebiet in der westlichen Zap-Region, als sie mit großer Entschlossenheit gegen den Feind vorging und ihm schwere Schläge versetzte.“
„Eine Kämpferin der demokratischen Moderne“
In der Erklärung heißt es weiter: „Ohne zu zögern setzte sie sich selbst ein, um als Guerillakämpferin der demokratischen Moderne den professionellen Krieg im Feld und im Tunnel umzusetzen und immer neue Taktiken mit Erfolg anzuwenden. Mit ihrer Haltung, ihrer Initiativkraft und ihrem effektiven Vorgehen zeigte sie eine Praxis, die der Guerilla eine moralische und psychologische Überlegenheit verlieh. Unsere Genossin Doğa war mit ihrer Beteiligung, ihrer Entschlossenheit, ihrem Erfolgswillen, ihrer Überzeugung und ihrer Art, den Feind zu anzugreifen, sowie ihrem Opferwillen eine beispielhafte Fedai, die diese Zeit prägt. Ihre Opferbereitschaft, ihre vorbildliche Beteiligung und starke Hevaltî, ihr Mut und ihre Wut auf den Feind, ihr Streben nach Erfolg, ihr Einsatz und ihre Militanz werden uns als ihre Genoss:innen immer anleiten. Ihre Ziele und Träume werden Wirklichkeit werden. In diesem Sinne sprechen wir ihrer werten Familie und dem gesamten patriotischen Volk Kurdistans unser Beileid aus.“
„Eine professionelle Revolutionärin“
Doğa Viyans Familie stammt aus Misirc in der nordkurdischen Provinz Sêrt. Sie selbst kam in Êlih (tr. Batman) zur Welt und wuchs dort auf. Sie ging zehn Jahre zu Schule und war eine gute Schülerin. Aber dennoch ließ sie sich nicht von der kapitalistischen Moderne täuschen, sondern befand sich ihr Leben lang auf der Suche nach Wahrheit. Auf dieser Suche lernte sie die kurdische Freiheitsbewegung kennen und schloss sich ihr an. 2015 schlug sie den Weg in die Berge ein. Ihre Grundausbildung erhielt sie in der südkurdischen Region Avaşîn. Sie lernte schnell und kam in die Region Govendê. Um sich weiter zu professionalisieren, schloss sie sich einer auf schwere Waffen spezialisierten Einheit an. Bis 2019 war sie im heißen Krieg an verschiedenen Fronten eingesetzt. Sie lernte die gesamte Region Avaşîn kennen, vergoss dort Schweiß, leistete Unglaubliches und setzte ihr Leben im Kampf ein. Sie sah, wie Freund:innen an ihrer Seite fielen. Mit dieser großen Akkumulation von Erfahrung wurde sie 2019 in die Zap-Region versetzt. Sie bildete sich entschlossen weiter und kam zu der Auffassung, dass sie bereit sei, sich eines Tages bei einer Aktion als Fedai selbst zu opfern. Trotz dieser tiefgreifenden Entscheidung setzte sie alle Aufgaben, ob groß, ob klein, mit der gleichen Entschlossenheit um. „Sie war eine professionelle Revolutionärin, die es verstand, aus jedem Fehler und jeder Unzulänglichkeit zu lernen und sie in eine Möglichkeit für einen neuen Aufbruch und den Sieg zu verwandeln und dies mit großer Entschlossenheit in die Praxis umzusetzen“, erklären die HPG.
Doğa beteiligte sich an der Umsetzung der neuen Guerillataktiken mobiler Einheiten und des Tunnelkriegs. Dazu erklären die HPG: „Die taktische Intelligenz unserer Freundin Doğa auf dem Schlachtfeld, ihr Mut, ihre Gelassenheit auch in den wütendsten Momenten des Krieges, ihre Fähigkeit, sich mit ihren Genoss:innen zu koordinieren und dem Feind entscheidende Schläge zu versetzen, waren die hervorstechenden Merkmale ihrer Militanz. Mit ihrer vorbildlichen Praxis leistete sie einen sehr wertvollen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der neuen Taktiken und Kampfformen.“
„Das freie Morgen wird unser sein“
Doğa Viyans Überzeugungen spiegeln sich in einem Gedicht wider, das sie 2017 verfasste:
„Ist es einfach?
Dieses Land,
wir haben es nicht Alexander geschenkt,
werden wir es drei oder fünf Plünderern schenken?
Ist es einfach, ist es etwa einfach?
Sollten diejenigen, die keine Menschlichkeit haben,
nicht aus diesem Land der Menschheit verschwinden,
sollten die Erben der Göttinnen,
die diesen Boden mit ihrem Blut getränkt haben,
ihn nicht schützen?
Sollte, wenn nötig, nicht auch wieder Blut dafür vergossen werden?
Ist es etwa einfach? Ist es einfach?
Einfach so auf das Land, das der Menschheit gehört, vorzudringen,
ist es einfach, für den Feind nach Kurdistan vorzudringen?
Ist es nicht,
überall werden die Fackeln der Freiheit brennen
Und das freie Morgen wird unser sein.“