HPG: Fortgesetzte Kriegsverbrechen in Südkurdistan

Die türkische Armee setzt weiterhin chemische Kampfstoffe gegen die Verteidigungsanlagen der Guerilla in Südkurdistan ein. Die HPG sprechen von fortgesetzten Kriegsverbrechen, die vor allem den Zap betreffen.

Die Türkei ist auch trotz NATO-Beistand und ihrem gesamten Spektrum an Waffen und luftgestützter Technik nicht in der Lage, den Guerillawiderstand zu brechen, und setzt weiterhin auf den Einsatz von geächteten Kampfstoffen. Darauf weist das Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer aktuellen Übersicht über das Kriegsgeschehen in Südkurdistan hin. Mindestens 28 Chemiewaffenangriffe seien allein am Sonntag in verschiedenen Guerillagebieten der Regionen Zap und Avaşîn verzeichnet worden, erklären die HPG. Zum Einsatz kommen den Angaben nach „zahlreiche verschiedene Chemikalien“, heißt es.

„Der türkische Besatzerstaat will sein Misslingen unseren Kräften gegenüber durch eine unethische Kriegsführung verschleiern. Der Widerstand gegen diese schmutzigen Methoden geht dennoch ununterbrochen weiter“, so die HPG. Der Bilanz ist zu entnehmen, dass am Sonntag vier Angehörige der Besatzungstruppen bei Guerillaaktionen ums Leben gekommen sind.

Zu den Einzelheiten teilen die HPG mit: „In Avaşîn nahmen unsere Kräfte am Vortag eine Gruppe Eindringlinge ins Visier, die sich um Umland des Girê Werxelê im gleichnamigen Widerstandsgebiet im Gelände bewegten. Zunächst wurden die Besatzer mit schweren Waffen unter Beschuss gesetzt, daran anschließend kamen Handfeuerwaffen zum Einsatz. Im Zuge dieser Aktion ist ein Besatzer bestraft worden, zwei weitere wurden schwer verletzt.“

Von den gestrigen Chemiewaffenangriffen richteten sich allein vierzehn gegen die Kriegsstellungen in Şehîd Berxwedan im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn. Die Guerilla ging in der Folge in die Offensive und drängte die Besatzungstruppen zurück. In den Abendstunden wurden mehrere Kampfhubschrauber während Angriffsflügen gegen die Region unter heftiges Feuer genommen.

Am nahegelegenen Girê Cehennem kam es am Sonntagnachmittag zunächst zu einer Sniper-Aktion mit einem Toten. Der Soldat gehörte einer Militäreinheit an, die sich in der Nähe der Guerillastellungen an dem Massiv bewegte. Später verzeichneten die HPG einen Vormarschversuch, der durch schnelles Eingreifen sabotiert wurde. Als Ergebnis der daraufhin ausgebrochenen Gefechte mussten sich die Besatzungstruppen zurückziehen.

Auch am Şikefta Birîndara versuchte die türkische Armee wieder, sich im Umland der Guerillastellungen auszubreiten. Die Militärbewegungen wurden dem Einsatz von chemischen Kampfstoffen und Sprengungen kombiniert, im Zuge einer Guerillaintervention wurde ein Soldat getötet. Am Kuro Jahro führten Kämpferinnen und Kämpfer zunächst eine Sabotageaktion durch. Daran anschließend ging die Guerilla mit schweren Waffen vor. Der Tod eines weiteren Soldaten wurde sicher festgestellt.

Besatzungsangriffe

Die HPG weisen darüber hinaus darauf hin, dass die türkische Luftwaffe nahezu ununterbrochen Angriffe auf Gebiete in Südkurdistan fliegt. Zeitgleich kommt es zu Artillerieschlägen, die von Außenposten an der Grenze erfolgen. Im Zap registrierte die HPG-Pressestelle am Vortag mindestens neunzehn Luftangriffe, in Metîna wurden drei Luftschläge durchgeführt. In Avaşîn ist das Widerstandsgebiet Werxelê aus der Luft bombardiert worden.