Selbst Katastrophen wie die die verheerende Erdbeben-Serie im Land können die türkische Führung nicht davon abbringen, ihre antikurdische Haltung zu pflegen. Trotz einer Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes mit Zehntausenden Toten und Abertausenden Verletzten setzt die türkische Armee ihre kriegerische Aggression gegen die kurdische Guerilla unvermindert fort – obgleich diese ihre militärischen Aktivitäten aufgrund des Erdbebens eingestellt hat. Wie die Volksverteidigungskräfte (HPG) melden, hat es am Freitag wieder schwere Bombardements gegen Guerillastellungen in Südkurdistan gegeben.
Ziel der zunächst morgendlichen Angriffe waren demnach unter anderem Positionen in der Umgebung von Çemço in der Zap-Region. Dort schlugen nicht nur unkonventionelle Bomben ein, sondern auch von Panzerhaubitzen abgefeuerte Schüsse. „Unsere Kräfte reagierten auf den Beschuss auf Grundlage der legitimen Selbstverteidigung“, erklären die HPG. Dabei wurde ein Angehöriger der Besatzungstruppen getötet. Am Abend wurde ein Kampfhubschrauber während eines Angriffsfluges von der Guerilla ins Visier genommen. Die Maschine wurde getroffen und zum Beidrehen gezwungen.
Die HPG teilen darüber hinaus mit, dass die türkische Luftwaffe am Freitag drei Luftangriffe auf das Massiv Girê Cûdî geflogen hat, das ebenfalls im Zap liegt. Das Umland der Ortschaft Sîda, die an das Guerillagebiet Çemço grenzt, wurde von türkischen Außenposten mit Artillerie beschossen. Zudem erklären die HPG, dass ein Kämpfer seinen schweren Verletzungen erlegen ist, die er sich am vergangenen Donnerstag bei einem Angriff türkischer Besatzungstruppen in Çemço zugezogen hatte. Der Codename des Gefallenen lautet nach HPG-Angaben „Mazlum“. Seine vollständige Identität soll zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.