HPG-Erklärung zum Kriegsgeschehen in Kurdistan

Bei Guerillaaktionen gegen die türkischen Invasionstruppen in Südkurdistan sind in den letzten beiden Tagen acht Soldaten getötet worden, auch die Luftverteidigungskräfte der Guerilla kamen zum Einsatz. Die türkische Armee setzt chemische Waffen ein.

Die türkische Luftwaffe hat die Medya-Verteidigungsgebiete seit dem 7. Mai 41 Mal bombardiert. Das geht aus der aktuellen Erklärung der Volksverteidigungskräfte (HPG) zum Kriegsgeschehen in Kurdistan hervor. Das Pressezentrum der HPG teilt dazu mit: „Die mutige Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans geht weiter. Unsere Kräfte haben am 8. und 9. Mai zielführende Aktionen durchgeführt, bei denen viele verschiedene Taktiken wie Luftverteidigung, schwere Waffen und Nahkampf genutzt wurden. Die türkischen Besatzungstruppen haben unsere Widerstandsgebiete in ihrer Hilflosigkeit Hunderte Male mit Haubitzen und 41 Mal mit Kampfjets bombardiert, dabei jedoch keine Ergebnisse erzielt. Daraufhin haben sie erneut zu feigen Methoden gegriffen und Kriegsverbrechen begangen, indem sie massiv Chemiewaffen gegen unsere Kampfstellungen eingesetzt haben. Trotz der schmutzigen Kriegsmethoden des türkischen Kolonialstaats versetzen unsere Kräfte den Besatzern weiterhin harte Schläge. Bei den Aktionen unserer Kräfte sind acht Besatzer bestraft und neun weitere verwundet worden. Außerdem wurden zwei Kameraüberwachungssysteme, eine Fotofalle und ein Bewegungsmelder zerstört, eine feindliche Stellung wurde beschädigt.“

Zu den Einzelheiten machen die HPG folgende Angaben:

Avaşîn

Die türkische Armee versucht weiter, die Guerillastellungen am Bergmassiv Werxelê einzunehmen. Die Guerilla zwang die Invasionstruppen durch den Einsatz von schweren Waffen und Snipern am 9. Mai mehrfach zum Teilrückzug, zwei Soldaten wurden getötet und fünf weitere verletzt. Die Frauenguerilla YJA Star zerstörte am selben Tag ein Kameraüberwachungssystem, eine Fotofalle und einen Bewegungsmelder, die von der türkischen Armee in dem Gebiet installiert worden waren. Die türkische Armee setzte Chemiewaffen ein.

Zap

Am 8. Mai wurde ein Soldat am Girê Şehîd Harûn im Widerstandsgebiet Kuro Jahro von einem HPG-Sniper erschossen. Am 9. Mai fanden diverse weitere Guerillaaktionen statt:

-Die türkische Armee bombardierte die Şehîd-Berwedan-Stellungen im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn zwischen 9.30 und 14 Uhr mit chemischen Kampfmitteln und Sprengstoff und wollte im Anschluss vorrücken. Die Guerilla intervenierte und es kam zu heftigen Gefechten, die zu einem Teilrückzug der Invasionstruppen führten. In dem Gebiet wurde außerdem ein Überwachungskamerasystem von der Guerilla zerstört.

-Die Guerilla intervenierte mit schweren Waffen gegen eine türkische Militäreinheit, die Kampfstellungen im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn mit Sprengstoff angreifen wollte. Die Einheit musste sich daraufhin ein Stück zurückziehen.

-Im Widerstandsgebiet Werxelê erfolgte ein weiterer Guerillaangriff mit schweren Waffen, die Anzahl der getöteten oder verletzten Soldat war laut HPG nicht feststellbar.

-Am Girê Şehîd Cûdî im Widerstandsgebiet Karker wurde ein Soldat von einem HPG-Sniper erschossen.

-Am Kuro Jahro kam ein Soldat bei einem mit schweren Waffen ausgeführten Guerillaangriff ums Leben, eine türkische Stellung wurde beschädigt. Einige Stunden später erfolgte ein Angriff der Luftverteidigungskräfte Şehîd Delal, bei dem drei Soldaten getötet und vier weitere verletzt wurden.

Fortgesetzte Angriffe der türkischen Armee

Zwischen dem 7. und 10. Mai hat die türkische Luftwaffe 41 Mal die Regionen Avaşîn, Metîna und Zap bombardiert. Am 9. Mai erfolgten zwölf Luftangriffe auf die Gebiete Gundê Fila, Girê Amediye, Girê FM und Girê Cûdî in der Zap-Region, Girê FM und Girê Cûdî wurden außerdem aus türkischen Stützpunkten im Grenzgebiet mit Haubitzen bombardiert. Die Gebiete Saca, Karker, Ava Zapê, Girê Şehîd Fedakar, Şikefta Birîndara und Kuro Jahro wurden am 7., 8., 9. und 10. Mai 23 Mal von Kampfjets bombardiert, das Gebiet Çemço am 8. Mai mit Haubitzen angegriffen.

In Metîna bombardierten türkische Kampfjets am 9. Mai vier Mal den Girê Hakkarî, auch hier erfolgten weitere Angriffe mit Haubitzen. Das Widerstandsgebiet Werxelê in Avaşîn wurde heute zwei Mal aus der Luft angegriffen.

Niemand sollte dem Feind dienen“

Weiter teilen die HPG mit: „Der türkische Besatzerstaat will jeden Ort in Kurdistan besetzen und alle Werte ausbeuten. Sein momentanes Ziel ist die Konsolidierung der Besatzung und Ausbeutung in der Region Besta in Botan durch den Bau einer Militärstraße in das Gebiet Mêrgûmar. Dafür benutzt er Konterkräfte und lässt sie die Bäume in Mêrgûmar fällen. Niemand sollte der feindlichen Politik dienen, die zur Besatzung und Ausbeutung Kurdistans führt. Von der Naturzerstörung in Kurdistan muss Abstand genommen werden. Konterkräfte, die diese Verbrechen fortsetzen und dem Feind dienen, werden für uns zum Angriffsziel.“