Guerilla attackiert Luftlandetruppen über dem Zap

Trotz permanenter Bombardierung durch Besatzungstruppen leistet die kurdische Guerilla entschlossen Widerstand gegen die Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten. Die türkische Armee setzt demgegenüber weiter chemische Kampfstoffe ein.

Der Widerstand der PKK-Guerilla gegen die seit April andauernde Invasion der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten im südlichen Teil Kurdistans geht ungebrochen weiter. Das Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) berichtet über mehrere Guerillaaktionen in den vergangenen 24 Stunden, bei denen mindestens drei Angehörige der Besatzungstruppen getötet wurden. Die türkische Armee setzt demgegenüber weiter chemische Kampfstoffe gegen die Guerilla ein, darüber hinaus kommt es weiterhin zu massiven Bombardierungen.

Im Zap zwangen mobile Einheiten von HPG und der Frauenguerilla YJA Star am Donnerstagabend einen Transporthubschrauber mit Luftlandetruppen an Bord mittels massiven Beschusses zur Umkehr. Die Maschine hatte das Saca-Gebiet angesteuert und wurde von zwei Seiten ins Visier genommen. Die Entsendung der Besatzer in das bergige Gelände konnte somit nicht erfolgen. Zuvor wurden im Widerstandsgebiet Karker drei Soldaten bei Sniper-Aktionen erschossen. Die Guerilla widmet ihre Vergeltungsschläge den Gefallenen Doğan Jîrkî, Karker Serbest und Rojda Kotol.

In Metîna führten Kämpferinnen und Kämpfer zwei Sabotageaktionen gegen Besatzungstruppen durch. Die Aktionen ereigneten sich im Umland des Widerstandmassivs Girê Cûdî und richteten sich gegen versuchte Chemiewaffenangriffe durch das türkische Militär, teilen die HPG mit. Diese Attacken konnten infolge zweier erfolgreicher Interventionen zunächst verhindert werden. Im weiteren Verlauf des Tages wurden jedoch sowohl am Girê Cûdî als auch im Gebiet Şikefta Birîndara die Verteidigungspositionen der Guerilla mit chemischen Kampfstoffen bombardiert. Die HPG verzeichneten insgesamt sechs solcher Attacken. „Die in Şikefta Birîndara eingesetzten Chemiewaffen verbreiteten grauen und schwarzen Rauch. Wir konnten beobachten, dass der schwarze Kampfstoff bei der Explosion zu Partikeln zerstäubt wurde“, heißt es.

Intensive Drohnenaktivitäten über Guerillagebieten

Die HPG teilen weiter mit, dass seit Vortag intensive Aufklärungsflüge über den Regionen Qela Çemço, Girê Amêdî, Girê FM und Girê Cûdî festgestellt werden. Parallel kommt es zu Luft- und Bodenangriffen auf die genannten Gebiete. Das Qela Çemço wurde den Angaben nach dreimal von türkischen Kampfflugzeugen bombardiert, die Gipfel Amêdî, FM und Cûdî sind mindestens 22-mal von Kampfhubschraubern attackiert worden. Die Zahl der in den vergangenen 24 Stunden erfassten Artillerieangriffe gegen grenznahe Guerillagebiete beziffern die HPG mit „mehreren Dutzend“. In Werxelê und Şikefta Birîndara versuchte die türkische Armee zum wiederholten Mal, die dortigen Guerillastellungen mit Baggern einzureißen. Die HPG weisen zudem darauf hin, dass der Bau einer Militärstraße für die türkische Armee zwischen Metîna und dem Westen der Zap-Region durch Kräfte der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) fortgesetzt wird.