HPG: Bîrhat Cîlo ist im Tunnelwiderstand im Zap gefallen

Bîrhat Cîlo ist im März im Tunnelwiderstand gegen die türkischen Besatzungstruppen in der Zap-Region ums Leben gekommen. Die HPG würdigen den in Aleppo geborenen Guerillakämpfer als eines der besten Beispiele für die apoistische Militanz.

Der Guerillakämpfer Bîrhat Cîlo ist im März im Tunnelwiderstand in der Zap-Region gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit. „Mit seiner eindeutigen Haltung in der apoistischen Militanz, seinen Fähigkeiten im Kampf und seiner selbstlosen Beteiligung am Leben war Heval Bîrhat ein beispielhafter Genosse. Sein Kampf war eines der besten Beispiele des opferbereiten Widerstands gegen die feindlichen Angriffe. Er kämpfte zwei Jahre lang ununterbrochen im Zap, der vom Feind unter Ausnutzung aller Mittel angegriffen wird. Unser Weggefährte Bîrhat hatte nur begrenzte Mittel zur Verfügung, aber sein Herz war von dem unerschütterlichen apoistischen Willen erfüllt. Mit seinem Kampf hat er bewiesen, dass man nur gewinnen kann, wenn man vorbehaltlos und entschlossen kämpft“, erklären die HPG und sprechen der Familie von Bîrhat Cîlo sowie den patriotischen Menschen in Aleppo und Kurdistan ihr Beileid aus. Zur Identität des Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:

                                    

Codename: Bîrhat Cîlo
Vor- und Nachname: Ismail Ali
Geburtsort: Aleppo
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Hisên
Todestag und -ort: März 2023 / Zap


Bîrhat Cîlo ist im Stadtviertel Şêxmeqsûd in Aleppo geboren. Seine Familie bekam Kontakt zur kurdischen Freiheitsbewegung, als Abdullah Öcalan und weitere Führungskader der PKK Ende der 1970er Jahre das türkische Staatsgebiet verließen und ihre Arbeit in Syrien und dem Libanon fortsetzten. In der damaligen Zeit hatten die Menschen Angst, sich zu ihrer kurdischen Identität zu bekennen. Bîrhats Familie nahm jedoch große Risiken in Kauf und beteiligte sich an der revolutionären Arbeit. Aus dem familiären Umfeld schlossen sich in den 1990er Jahre mehrere Menschen dem Freiheitskampf an, einige kamen dabei ums Leben. Familienmitglieder beteiligten sich auch mit großer Begeisterung an der Revolution von Rojava.


Bîrhat Cîlo wuchs in einer entsprechenden Atmosphäre auf und war als Heranwachsender lange Zeit in der Jugendbewegung in Aleppo aktiv. Şêxmeqsûd ist eines von zwei kurdisch geprägten Stadtvierteln, die autonom verwaltet werden. Als es 2014 zu Angriffen islamistischer Banden in Aleppo kam, beteiligte sich Bîrhat am bewaffneten Widerstand. Durch den engen Kontakt mit apoistischen Militanten gewann er zunehmend an Bewusstsein. Im Kampf wurde er an der Hand verletzt. Nach seiner Genesung ging er zurück in den Widerstand. Er bildete sich militärisch und ideologisch weiter und wurde in seinem Umfeld aufgrund seiner Verbindlichkeit, seiner Aufrichtigkeit und seiner selbstlosen Beteiligung respektiert. Ab dieser Zeit widmete er sein Leben vollständig der Revolution. Anfang 2018 ging er nach Efrîn, um die Region gegen die türkische Invasion zu verteidigen. In Efrîn kämpfte er Seite an Seite mit seiner Schwester Vejîn (Semira Ali), die im Widerstand ums Leben kam. Bîrhat erlitt eine schwere Verwundung. Nach der Besatzung von Efrîn durch die Türkei ging er in die Berge und schloss sich der Guerilla an.

Das Leben in den Bergen war Neuland für ihn, dennoch gelang ihm die Umgewöhnung schnell. Dazu trug vor allem auch sein inniges Verlangen nach Rache bei. Er orientierte sich an erfahrenen Mitkämpfer:innen und konzentrierte sich auf die neuzeitlichen Guerillataktiken. Als der türkische Staat 2021 einen Großangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete startete, ging er auf eigenen beharrlichen Vorschlag ins Kriegsgebiet in den Zap und setzte die erlernten Taktiken auf professionelle Weise bei Aktionen gegen die Invasionstruppen um. Dabei war er sehr offensiv und trug mit seinem Mut zum Erfolg vieler Angriffe bei. Er kämpfte in den von der Guerilla errichteten Tunnelsystemen und in beweglichen Einheiten im Gelände und wurde mit seiner entschlossenen Haltung zu einer Quelle der Moral und Kraft für seine Mitkämpfer:innen. An dieser Haltung hielt er bis zuletzt mit großer Überzeugung fest. Die HPG bewerten seine Militanz als wegweisend für ihren weiteren Kampf.