Seit dem 14. April versucht die türkische Armee erneut, die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete zu erobern. Dabei stößt sie auf erbitterten Guerillawiderstand. Nun bilanzieren die Volksverteidigungskräfte (HPG) den Zeitraum vom 14. April bis zum 14. August. In der vom Pressezentrum der HPG herausgegebenen Erklärung heißt es: „Unsere Kräfte setzen das breite Spektrum der Taktiken des Guerillakriegs in der neuen Ära mit großer Kreativität um. Sie haben den Invasionstruppen mit der Tunnelkriegsführung und dem Einsatz von hochmobilen Einheiten schwere Schläge versetzt und die Kontrolle über die Situation errungen. Damit schlugen sie eine neue Seite in der Geschichte des Widerstands der unterdrückten Völker auf. Die faschistische türkische Armee zögerte nicht, die verabscheuungswürdigsten Methoden anzuwenden und mit uneingeschränkter Unterstützung der NATO, Kriegsverbrechen zu begehen. Dennoch scheiterten diese Pläne am unverbrüchlichen Willen der Guerilla.
„Die türkische Armee setzt Chemie- und taktische Nuklearwaffen ein“
Die kolonialistische türkische Armee kann sich gegen die Guerilla nicht behaupten und muss schwere Schläge einstecken. Daher greift sie die Widerstandsgebiete täglich mit taktischen Nuklearwaffen und chemischen Waffen an. Weiterhin finden täglich Hunderte von Bombardements aus Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern, schweren Waffen, Panzern, Artillerie, Mörsern und Haubitzen statt. Trotz alledem konnte der türkische Staat kein Ergebnis erzielen und wandte sich daher der Zivilbevölkerung zu, um gezielte Massaker zu begehen. Der mörderische türkische Staat massakrierte in Perex in Zaxo vorsätzlich neun wehrlose Zivilist:innen, unter ihnen auch Kinder. Auch in den anderen Teilen Kurdistans wurde die Bevölkerung direkt ins Visier genommen. Er zeigt erneut sein wahres Gesicht und seine Absichten in aller Deutlichkeit. Der faschistische türkische Staat, der die Zivilbevölkerung Kurdistans geplant angreift und die Region Kurdistans vorsätzlich zerstört, hat auf diese Weise gezeigt, wie groß die Bedrohung und Gefahr, die von ihm ausgehen, für die Existenz und Freiheit aller Völker des Nahen Ostens sind. Zweifellos sind diese brutalen und feigen Angriffe Ausdruck der Sackgasse, in die die faschistische türkische Armee angesichts des Widerstands unserer Guerillakräfte geraten ist.
„Proteste reichen nicht aus“
Obwohl die Massaker an der Zivilbevölkerung und die rücksichtslosen Einsätze von chemischen Waffen und taktischen Nuklearwaffen gegen die kurdische Freiheitsguerilla ganz offen stattfinden, gibt es keine ausreichenden Proteste gegen den türkischen Staat, der offen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht. Es ist eine historische patriotische Aufgabe für unser Volk und die wahren Freundinnen und Freunde unseres Volkes, Haltung zu beziehen und effektiver zu protestieren. So muss die eigene Verantwortung übernommen und der Guerillawiderstand ergänzt werden.
„Selbstverteidigung ist stärker als Nationalstaaten“
In den letzten vier Monaten haben unsere Kräfte der türkischen Besatzungsarmee in vielen Teilen Kurdistans und insbesondere mit den revolutionären Offensiven Bazên Zagrosê und Şehîd Savaş Maraş Cenga Xabûrê die schwersten Schläge versetzt. Die Guerilla der demokratischen Moderne hat mit ihren mobilen Einheiten und der von ihr entwickelten Taktik der Tunnelkriegsführung einmal mehr bewiesen, dass der Freiheitswille der Völker und der Selbstverteidigungskrieg in der Lage sind, die Befreiung zu erreichen, egal wie stark die Nationalstaaten sind, egal wie sehr diese Staaten von den Hegemonialmächten unterstützt werden. Unsere mobilen Einheiten beherrschen mittlerweile die Anwendung der Guerillataktiken der neuen Ära meisterhaft. Sie führten 1454 Aktionen durch, indem sie Taktiken wie Hinterhalte, Infiltrationen, Sabotage, Sniper und den Einsatz schwerer Waffen gemeinsam und koordiniert einsetzten.
Der türkische Staat setzte 1532-mal Chemiewaffen und taktische Nuklearwaffen ein. Die Zahl der Kriegsverbrechen nimmt immer weiter zu.
Unsere Kräfte leisten in jedem Winkel Kurdistans Widerstand. Sie haben Tausende umfassende Angriffe in Nordkurdistan, an denen Tausende Kontras und Soldaten beteiligt waren, ins Leere laufen lassen und gleichzeitig viele wirksame Aktionen durchgeführt.
84 Guerillakämpfer:innen gefallen
In diesem historischen Widerstandsprozess sind 84 unserer Genoss:innen gefallen. Sie haben im apoistischen Geist voller Opferbereitschaft gekämpft. Auf der Grundlage der von der Armee der Gefallenen geschaffenen Werte und Kriegserfahrungen versprechen wir, dass wir unseren Kampf für unsere Existenz und Freiheit definitiv mit dem Sieg krönen werden, ohne von der von den Gefallenen vorgegebenen Linie abzuweichen.“
Die Viermonatsbilanz der Guerilla lautet:
Aktionen unserer Kräfte:
- Unsere Kräfte führten 1454 Aktionen in Form von Hinterhalten, Infiltration, Überfällen, Sabotage, Attentaten, dem Einsatz von schweren Waffen, koordinierten Guerillaoperationen und revolutionären Operationen durch.
Die Ergebnisse der Aktionen unserer Kräfte lauten:
- Insgesamt wurden 1871 Besetzer, darunter 11 Kontras und 9 Offiziere, getötet
- 261 Besatzer wurden verwundet
Festgestellte Angriffe auf die Widerstandsgebiete, insbesondere die Medya-Verteidigungsgebiete:
- 2950 Bombardements aus Kampfflugzeugen
- 2528 Angriffe durch Kampfhubschrauber
- Die Kriegstunnel und Stellungen unserer Kräfte wurden 1532-mal mit taktischen Nuklearbomben und chemischen Waffen bombardiert
Von unseren Kräften beschlagnahmtes Militärmaterial:
- 8 MPT-55 Infanteriegewehre
- 1 MPT-66 Infanteriegewehr
- 2 M-16 Infanteriegewehre
- 4 AK-47 Infanteriegewehre
- 2 HK-416 Infanteriegewehr
- 3 G-3 Infanteriegewehre
- 4 Pistolen
- 1 BKC-Maschinengewehr
- 1 B-7-Raketenwerfer
- 3 Granatwerfer
- 4 Granatwerfergranaten
- 18 Handgranaten und viele Rauchgranaten
- 4 Sturmwesten (Stahl)
- 4 Stahlschilde
- 2 Patronengurte
- 9 Magazine
- 1 Wärmebildkamera
- 1 Wärmebildfernglas
- 1 Laser-Fernglas
- 2 Laser-Pointer
- 2 Infrarot-Zielfernrohre
- 7 Tag-Nacht-Ferngläser
- 24 kg Sprengstoff
- 4 Minen
- 1 Minensprengvorrichtung
- 1 Minendetektor
- 848 Schuss M16- und BKC-Munition
- 3 Funkgeräte
- 6 Mobiltelefone
- 1 Markierungsgerät
- 1 Sonnenkollektor
- 1 Kompass
- 4 Messer (Bajonette)
- 1 Powerbank
- 6 Militärrucksäcke
- 2 Kopfbedeckungen
- 2 Helme
- 8 Taschenlampen
- 4 Überwachungskamerasysteme
- 3 Kopfkameras
- 2 USV-Energieumwandler
Vernichtetes Militärmaterial:
- 3 Kobra-Angriffshubschrauber
- 3 Sikorsky-Transporthubschrauber
- 2 Panzer
- 10 gepanzerte Militärfahrzeuge
- 2 Bagger
- 2 BKC-Maschinengewehre
- 5 A4-Maschinengewehre
- 3 Signal Jammer
- 7 Radaranlagen
- 32 Drohnen
- 5 Wärmebildkameras
- 2 Teleskope
- 32 Überwachungskamerasysteme
- 2 Audio-Abhörgeräte
- 1 Fotofalle
- 1 Container
- 2 Minen
- 2 Bewegungsmelder
- 1 Tarnnetz
- 22 Militärzelte
- 63 Stellungen
Von unseren Kräften getroffene Militärfahrzeuge:
- 28 Kobra-Angriffshubschrauber
- 34 Sikorsky-Hubschrauber
- 9 Drohnen
- 3 gepanzerte Militärfahrzeuge
- 16 Stellungen
- 6 Bagger