HPG: Andauernde Chemiewaffeneinsätze in Avaşîn

Die türkische Armee versucht weiterhin, die Verteidigungsstellungen in Avaşîn durch den Einsatz von chemischen Kampfstoffen einzunehmen. In Nordkurdistan ist eine Guerillakämpferin verletzt in Gefangenschaft geraten.

Die türkische Armee hat in den vergangenen beiden Tagen erneut durch den Einsatz von Artillerie und chemischen Waffen versucht, in die Verteidigungsstellungen der Guerilla im südkurdischen Avaşîn einzudringen. Darauf macht die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Bilanz zum aktuellen Kriegsgeschehen aufmerksam. Das Ziel dieser Angriffe sind die teils unterirdischen Tunnelanlagen in Werxelê und am Gire Sor. Wie die HPG berichten, wurden die Infiltrierungsversuche begleitet von intensiven Bombardierungen. „Der Widerstand der dortigen Kämpferinnen und Kämpfer geht unvermindert weiter”, heißt es. Die Aufklärungsdrohnen der türkischen Armee über der Region sind im Dauereinsatz.

Angriffe der Besatzer in Metîna

Zur Situation in Metîna berichten die HPG von Hubschrauberaktivitäten entlang der Qaşûra-Linie, die am Freitagabend in der Zeit zwischen 20.00 und 22.30 Uhr registriert worden sind. Etwa zur selben Zeit flogen türkische Kampfhubschrauber in Kanî Masî bei Amêdî Angriffe gegen das Umland der Dörfer Kêste, Hiror, Seraru, Deşîşê und Êdinê. Auch die Gipfel Koordîne und Girê Zendûra sowie das Gebiet Kela Qûmriyê sind aus der Luft attackiert worden. Zeitgleich schlugen in den betroffenen Regionen von türkischen Grenzwachen abgefeuerte Granaten ein.

Nordkurdistan

Die HPG weisen in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass in der nordkurdischen Provinz Wan am 19. August eine Militäroperation eingeleitet worden ist. Das Operationsgebiet umfasst demnach das Gebiet Kato Xelîla im Kreis Şax (Çatak), im Vorfeld wurde die Region massiven Luftangriffen ausgesetzt. Weitere Informationen zum Verlauf der Operation sollen zeitnah folgen.

Guerillakämpferin verletzt in Gefangenschaft geraten

Anfang der Woche hatten die HPG die Identität der Guerillakämpferin Dicle Üzüm (Jîn Ronî) veröffentlicht, die am 27. Juli 2021 bei Gefechten mit der türkischen Armee in Botan ums Leben gekommen ist. Eine zweite Kämpferin ist im Zuge der Auseinandersetzungen verletzt in Gefangenschaft geraten, ihr Name lautet Gülgeş Tatlı (Gulgeş Zîlan Serhat).„Unsere Weggefährtin Gulgeş hat sich trotz unmenschlicher Folter, denen sie ausgesetzt worden ist, den Besatzern nicht gebeugt“, erklären die HPG. Auch Angehörige der Guerillakämpferin hatten der türkischen Armee bereits vorgeworfen, Gülgeş Tatlı misshandelt und gefoltert zu haben.