HPG: 25 tote Soldaten in Südkurdistan

Bei einer Aktionsserie anlässlich dreißig Jahren autonomer Frauenguerilla sind nach HPG-Angaben mindestens 25 Soldaten der türkischen Armee in Südkurdistan ums Leben gekommen. Zwei Guerillakämpfer:innen sind gefallen.

Bei einer Aktionsserie gegen türkische Besatzungstruppen anlässlich dreißig Jahren autonomer Frauenguerilla und in Gedenken an die Guerillakommandantin Bêrîtan (Gülnaz Karataş) sind in Südkurdistan mindestens 25 Soldaten getötet worden. Das geht aus einer Bilanz zum Kriegsgeschehen in der Region hervor, die am Freitag von der Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) herausgegeben wurde. Unter den getöteten Militärs sind nach HPG-Angaben auch ranghohe Angehörige der türkischen Armee.

Wie es in der Erklärung heißt, wurden bei den Aktionen sieben Militärzelte und eine Stellung vernichtet. Fünf weitere Unterstände der Besatzungstruppen sind beschädigt worden. Darüber hinaus berichten die HPG, dass zwei ihrer Mitglieder gefallen sind. Angaben zu ihrer Identität will die Organisation zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Angriffe im Zap

Die einzelnen Aktionen werden in der Bilanz wie folgt aufgelistet: In der Zap-Region schlugen zunächst die Verbände freier Frauen (YJA Star) am 16. Oktober im Widerstandsgebiet Kokerê zu. Im Rahmen eines koordinierten Dreifrontenangriffs nahmen die Kämpferinnen von zwei Seiten aus feindliche Stellungen und Militärzelte mit schweren Waffen ins Visier, während die dritte Flanke leichte Handfeuerwaffen aus dem Nahabstand einsetzte. Das Ergebnis der Aktion: 15 tote Besatzer, vier vernichtete Zelte, eine vollständig zerstörte sowie eine beschädigte Stellung.

Am Kurojahro kam es am 18. Oktober zu einem Feindkontakt zwischen einer Guerillagruppe und türkischen Truppen. Im weiteren Verlauf wurde das Kampfgebiet von der türkischen Luftwaffe in zwei Angriffswellen bombardiert, anschließend setzte Artilleriefeuer ein, das bis zum Folgetag andauerte. Am 19. Oktober brachen Gefechte aus, die zum Tod von zwei ranghohen Militärangehörigen führten. Hierbei kamen zwei Kämpfer:innen ums Leben.

In Sîda ging die Guerilla seit Donnerstag fünf Mal gegen türkische Besatzungstruppen vor. Bei einer dieser Aktionen wurde ein Soldat von einem Sniper erschossen. YJA-Star-Einheiten nahmen feindliche Unterstände im Gelände ins Visier. Die Besatzer an der Westfront Şehîd Delîl wurden mehrfach mit mittelschweren Waffen unter Beschuss gesetzt.

Großangriff in Metîna

Ein weiterer Großangriff der Guerilla auf türkische Besatzungstruppen ereignete sich am Donnerstag am Girê Çarçel bei Metîna. Ähnlich wie im Zap wurde die Aktion von drei Seiten aus koordiniert umgesetzt, verschiedene Taktiken wurden miteinander kombiniert. Die erste Angriffsgruppe bestand aus Snipern, die zweite bombardierte das Militärlager mit mittelschweren Waffen. Die dritte Einheit erfasste Stellungen und Zelte. Insgesamt wurden vier Soldaten getötet, ein weiterer verletzt, drei Zelte vernichtet und ebenso viele Stellungen getroffen. Im weiteren Verlauf des Tages nahm die Guerilla die Positionen der türkischen Armee weitere zwei Mal ins Visier.

Aktionen in Xakurke

In der Xakurke-Region wurde gestern eine Sniper-Aktion gegen die Besatzer am Girê Şehîd Kamuran durchgeführt. Dabei wurden drei Soldaten gezielt erschossen.

Angriffe der türkischen Armee

Zu den Angriffen der türkischen Armee in den von der Guerilla kontrollierten Gebieten in Südkurdistan teilen die HPG mit, dass die Verteidigungsstellungen im Widerstandsgebiet Girê Çarçel gestern je ein Mal mit chemischen Kampfstoffen sowie von mit Sprengstoff beladenen Drohnen attackiert worden sind. Der Girê Cûdî und der Girê Amêdî im Zap wurden sieben Mal von Sprengstoff-Drohnen angegriffen, ein achter Angriff wurde mit unkonventionellen Bomben verübt. In verschiedenen Regionen von Zap, Metîna und Barzan schlugen zudem Artillerie- und Panzergranaten ein.