Die kurdische Guerilla setzt den Widerstand gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten mit mobilen Einheiten und in unterirdischen Tunnelanlagen fort. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer aktuellen Bilanz mitteilt, sind mehrere Sprengladungen sowie eine Militärstellung zerstört worden, mindestens 17 Angehörige der Besatzungstruppen wurden getötet und drei weitere verletzt. In der Erklärung sind zwölf verschiedene Aktionen der Guerilla aufgeführt.
In der Zap-Region wurde am Donnerstag ein Soldat bei einer Aktion mit schweren Waffen tödlich getroffen, der Vorfall ereignete sich im Widerstandsgebiet Çemço. In Saca stellte die Guerilla in den vergangenen 48 Stunden mehrere Sprengladungen mit Sprengstoffmasse sicher, die an die Tunnelanlage „Şehîd Xursî“ angebracht werden sollten. Ein Großteil wurde kontrolliert gesprengt.
Am Massiv Girê FM in Metîna wurde gestern eine feindliche Militäreinheit bei der Herstellung von solchen Sprengladungen von der Guerilla unter Beschuss gesetzt, mindestens ein Soldat kam dabei ums Leben. Zwei zur Unterstützung nachgerückte Militärs wurden ebenfalls ins Visier genommen und aus dem Nahabstand erschossen. Eine Soldatenleiche wurde beschlagnahmt, die Guerilla stellte seine Ausrüstung und ein Mobiltelefon sicher. Die Leichen der beiden anderen getöteten Besatzer befinden sich ebenfalls in einem von der Guerilla kontrollierten Gebiet.
Die türkische Armee reagierte auf diese Aktionen mit massiven Luftangriffen. Nach HPG-Angaben setzten die Bombardierungen des Girê FM durch Kampfflugzeuge am späten Donnerstagabend ein und wurden bis Freitagfrüh fortgesetzt. Insgesamt 19-mal sei das Massiv aus der Luft angegriffen worden, heißt es.
YJA-Star-Sabotage in Xakurke
In Xakurke führten mobile Teams der Frauenguerilla YJA Star am Mittwoch eine spektakuläre Serie von Sabotageaktionen gegen türkische Besatzer durch. Ziel der insgesamt fünf Aktionen waren demnach Militäreinheiten im Gebiet zwischen Girê Şehîd Axîn und Şehîd Berîtan. Den HPG zufolge wurden mindestens zehn Soldaten getötet, drei weitere sind verletzt worden. Der türkischen Armee gelang es nicht, ihre Angehörigen am Boden zu evakuieren. Stattdessen wurden Transporthubschrauber eingesetzt. Am Donnerstag schlugen mobile Guerillateams erneut am Girê Şehîd Axîn zu und vernichteten eine feindliche Stellung. Drei darin befindliche Soldaten wurden getötet.
Massive Angriffe auf Südkurdistan
In der Erklärung der HPG werden außerdem diverse Luft- und Bodenangriffe der türkischen Armee in Südkurdistan benannt. Demnach haben die Besatzungstruppen in 16 Einsätzen gegen Guerillastellungen Chemiewaffen und verbotene Bomben genutzt, es kam zu 53 Luftangriffen, davon 25 mit Kampfjets - neben den bereits genannten Angriffen auf Girê FM wurden sechs Attacken auf Gundê Yekmalê und Gundê Şiyê in Gare; Golka in Metîna und Sinînê in Xakurke erfasst - und 28 mit Kampfhubschraubern. Darüber hinaus erfolgten dutzende Angriffe mit Panzern, Haubitzen und Mörsern. Im Widerstandsgebiet Karker versucht die türkische Armee weiterhin, Guerillastellungen mit Baumaschinen einzureißen.