Heftige Kämpfe in Südkurdistan

Bei Guerillaaktionen gegen die türkischen Invasionstruppen in Südkurdistan sind 44 Militärs ums Leben gekommen, die HPG haben die Namen getöteter Unteroffiziere veröffentlicht. Die Guerillakämpfer:innen Hêzil, Laşer und Seren sind gefallen.

In Südkurdistan finden heftige Gefechte zwischen der Guerilla und der türkischen Armee statt. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in seiner heutigen Erklärung mitteilt, können die türkischen Invasionstruppen den Widerstand der Guerilla weiterhin nicht brechen. Die HPG berichten von 28 Chemiewaffeneinsätzen und 34 Luftangriffen auf Guerillastellungen, zudem schlugen Hunderte aus Haubitzen abgefeuerte Granaten in den Medya-Verteidigungsgebieten ein. Die Guerillakämpfer:innen Hêzil, Laşer und Seren sind bei Gefechten in Metîna gefallen. Angaben zu ihrer Identität sollen laut HPG zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Bei den in der HPG-Erklärung aufgeführten Guerillaaktionen wurden 44 Angehörige der türkischen Besatzungstruppen getötet. Ein Hubschrauber wurde schwer getroffen, drei Kameraüberwachungssysteme und eine Thermalkamera wurden zerstört. Die Guerilla stellte bei den getöteten Militärs Waffen, Sprengstoff, Munition, Telefone und weiteres Material sicher, darunter eine MPT-66 samt Munition, drei MPT-55, eine B-7-Rakete, zwanzig Kilogramm Sprengstoff, BKC-Munition, ein Nachtsichtgerät, eine Kopfkamera, eine Thermalkamera, Ferngläser, eine tragbare Solaranlage, militärisches Zubehör und Gesundheitsmaterial.

Die HPG weisen darauf hin, dass die türkische Armee ihre Verluste verheimlicht. Bei einigen der Toten habe die Guerilla die Identität feststellen können. Benannt werden die Unteroffiziere Yunus Eylik, Ali Taşkın von der Kommandobrigade Siirt, Mevlüt Çetin und Ahmet Akpınar sowie Uğur Doğru, dessen Telefon beschlagnahmt wurde.

Zu den einzelnen Aktionen in den Regionen Zap, Metîna und Xakurke machen die HPG folgende Angaben:

Zap

Am Montag sind am Girê FM acht Militärs von Snipern der Guerilla erschossen worden, ein weiterer wurde verletzt. Die Frauenguerilla YJA Star führte einen Angriff mit Schusswaffen und Handgranaten auf eine türkische Einheit durch, bei dem zehn Soldaten getötet wurden.

Im Widerstandsgebiet Şikefta Birîndara wurde ein Hubschrauber im Angriffsflug mehrfach von der Guerilla getroffen und musste beidrehen. Der Hubschrauber flog in Richtung Xeregol, dort kam es zu einer heftigen Explosion. Im Anschluss wurde das Gebiet von Kampfjets bombardiert.

Im Gebiet Şehîd Şahîn zerstörte die Guerilla ein Überwachungskamerasystem. In Karker wurden zwei Soldaten bei Sniper- und Sabotageaktionen der YJA Star getötet. Bereits am Sonntag griff die Guerilla eine türkische Einheit an, die Sprengungen an Stellungen vornehmen wollte. Die beteiligten Soldaten ergriffen die Flucht und ließen zwanzig Kilogramm Sprengstoff zurück, die von der Guerilla sichergestellt werden konnten.

Metîna

Am Girê Şehîd Şoreş infiltrierte die Guerilla am 27. Mai eine türkische Stellung und griff mit Handgranaten und Schusswaffen an, auch Sniper kamen zum Einsatz. Bei dem Angriff wurden 18 Angehörige der türkischen Besatzungstruppen getötet. Die Guerillakämpfer:innen Laşer und Hêzil kamen bei den Gefechten ums Leben. Am 28. Mai erfolgte ein weiterer Blitzangriff auf eine vorrückende Einheit, bei dem drei Soldaten getötet und ein weiterer verletzt wurden. Die YJA-Star-Kämpferin Seren gehörte zur Angriffsgruppe und ist bei dem Gefecht gefallen.

Am 30. Mai wurden am Girê Şehîd Zemanî drei Soldaten erschossen, am Girê Azad wurden ein Überwachungskamerasystem und eine Thermalkamera von der Guerilla zerstört.

Xakurke

Die YJA Star hat am 28. Mai eine türkische Einheit am Girê Şehîd Axîn mit schweren Waffen angegriffen. Nach HPG-Angaben wurden die anvisierten Ziele punktgenau getroffen. Einen Tag später wurde in der Gegend ein Kameraüberwachungssystem von der Guerilla zerstört.