Heftanîn: „Technik des Feindes ausmanövriert“
Der Guerillakämpfer Tekoşer Serhed berichtet über den Kampf in Heftanîn und die Gefallenen.
Der Guerillakämpfer Tekoşer Serhed berichtet über den Kampf in Heftanîn und die Gefallenen.
In Heftanîn leistet die Guerilla seit fast einem halben Jahr erbitterten Widerstand gegen eine türkische Großoffensive. Der Guerillakämpfer Tekoşer Serhed hat sich im ANF-Gespräch zum Widerstand von Heftanîn geäußert und an die Gefallenen erinnert.
„Wenn ich das Wort Heftanîn sage, dann fällt mir zuerst die Schönheit der Natur ein”, sagt Tekoşer Serhed. „In Heftanîn gibt es viele wunderbare Orte. Außerdem handelt es sich auch im militärischen Sinne um ein für den Guerillakrieg und hier insbesondere für die Taktik der neuen Phase sehr vorteilhaftes Gelände. Das war sicherlich auch einer der Gründe, warum die Invasion eingeleitet wurde. Hier befinden sich viele Strukturen und die Region stellt den Eingang in die Guerillagebiete dar. Der Feind benutzt eine Menge neuer Technik und vor allem Hochtechnologie, aber die Guerilla leistet einen großartigen Widerstand. Wir haben es im Kampf um Heftanîn ganz deutlich gesehen, wie die Technik des Feindes in jeder Beziehung ausgehebelt wurde. Viele unserer Genossinnen und Genossen sind in diesem Kampf gefallen, wir führen diesen Krieg zusammen mit ihnen. Deswegen sind unsere Aktionen jedes Mal anders und wir werden ihre Träume immer mit uns tragen. Einer dieser Genossen, den ich nennen möchte, ist Şehîd Çekdar Amed.“
Çekdar Amed: „Mutiger Guerillakämpfer und Saboteur“
Serhed beschreibt Çekdar Amed mit den Worten: „Ich habe Heval Çekdar im Widerstand von Rojava kennengelernt. Als ich in die Berge gekommen bin, habe ich ihn in Heftanîn wiedergetroffen. Çekdar stammte aus Amed. Er war für seine Opferbereitschaft und seine Verbundenheit mit seinen Weggefährten bekannt. Er war gut in Sabotageaktionen, wirklich sehr professionell. Er war genau und vorsichtig. Deshalb war er ein erfolgreicher Guerillakämpfer. Darüber hinaus waren die Werte der Genossenschaftlichkeit, die er lebte, sehr wichtig. Wenn er an Aktionen teilnahm, dann war er entschlossen, Opfer zu bringen, und so kämpfte er auch. Und er ist heldenhaft gefallen. Es gibt viel über ihn zu sagen, aber ich weiß, dass es nicht ausreicht.“
Mizgîn Tatvan: „Bewegend im Leben wie im Krieg“
Serhed berichtet auch über eine andere Gefallene, Mizgîn Tatvan: „Ich war von ihrer Genossenschaftlichkeit sehr bewegt. Wir haben uns auf dem Tepê Şehîd Adar kennengelernt. Ihr Leben und ihr Kampf haben einen tiefen Eindruck hinterlassen. Das gilt sowohl für mich als auch für die anderen Freundinnen und Freunde. Sie war für uns eine Quelle der Moral und Kraft. Das sind auch unsere Erinnerungen an sie. Sie alle haben eine neue Form der Genossenschaftlichkeit hervorgebracht. Es sind Dutzende Freundinnen und Freunde wie Heval Çekdar und Heval Mizgîn gefallen. Sie haben uns gezeigt, wenn wir Widerstand leisten, dann werden wir siegen. So wie wir uns im Heftanîn-Widerstand zusammenschließen, vereinen und schnell und heftig zuschlagen, so werden wir den Feind aus unserem Land vertreiben. Deswegen sollten alle jungen Menschen, die den Widerstand von Heftanîn verfolgen und sich über das Leben der Gefallenen informieren, sich auf den Weg nach Heftanîn machen.“