Seit dem 16. Juni versucht die türkische Armee, die Region Heftanîn durch zehntausende Soldaten und Paramilitärs und mit Luftunterstützung zu erobern. Der Guerillawiderstand hält ungebrochen an.
„Dorfschützer sollen ihren Verrat beenden“
Eine der Kämpferinnen in Heftanîn ist Asmîn Bindar. Sie wurde im Kampf verletzt. Bindar wendet sich zunächst an die Bevölkerung und spricht über die Paramilitärs, die sich zu einem großen Teil aus sogenannten Dorfschützern rekrutieren: „Sie sollen damit aufhören, die Vorhut des Feindes bei der Besetzung von Kurdistan zu bilden. Ein paar Cent sind sicher kein Grund, die Kinder des eigenen Volkes zu töten und seine Würde aufzugeben. Unser Volk muss sich gegen diese Verräter stellen. Es sind Kontras, die hierherkommen, um uns gegen Geld zu töten. Sie müssen dazu gezwungen werden, damit aufzuhören. Jeder sollte seine Nächsten darüber informieren.“
Neustrukturierte Guerilla erfolgreich
Bindar betont, das türkische Militär sei von der Heftigkeit des Widerstands überrascht worden. Insbesondere den Vorstoß ins Herz von Heftanîn, nach Pîrbula, hätte die Armee bereut und sich unter schweren Verlusten zurückgezogen. Beim Kampf um die Pîrbula-Schlucht am 9. August waren 22 Angehörige der türkischen Armee bei Auseinandersetzungen mit der Guerilla ums Leben gekommen. Zudem wurden zwei Hubschrauber der türkischen Luftwaffe beschädigt. Die Guerilla hatte die türkische Armee in der Schlucht mit sieben Angriffseinheiten umstellt und Hunderte türkische Soldaten in die Flucht geschlagen.
Bindar berichtet, die türkische Armee stecke fest. Sie versuche schrittweise vorzurücken, aber bei jedem Schritt werde sie angegriffen. Deshalb habe sie sich in vielen Gebieten zurückgezogen. Der Widerstand gehe weiter. Bindar sagt zur Taktik der Guerilla: „Die Guerilla hat sich geändert und deswegen ist sie erfolgreich. Die Resultate der Veränderung von Methode und Art des Vorgehens sind deutlich zu sehen. Was die Einstellung, die Entschlossenheit und die Überzeugung betrifft, gibt es sowieso nichts zu sagen. In Heftanîn wurde die existierende Entschlossenheit mit Taktik angereichert und in neuen Formen in die Praxis umgesetzt. Wir müssen wissen, dass wir in der Schuld aller Gefallenen, die hier für die Freiheit gekämpft haben, stehen. Durch ihren entschlossenen Kampf sind wir in Heftanîn auf dem Weg des Sieges.“