Guerillavergeltung für Chemiewaffenangriffe

Bei Angriffen der YJA Star und HPG auf die türkischen Invasionstruppen in Südkurdistan sind am Dienstag 21 Soldaten getötet worden. Die Guerilla widmet die Aktionen der Vergeltung für die bei türkischen Chemiewaffeneinsätzen gefallenen Kämpfer:innen.

Kämpfer:innen der YJA Star und HPG haben am Dienstag diverse Angriffe auf die türkischen Invasionstruppen in den südkurdischen Regionen Zap und Xakurke durchgeführt. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, handelte es sich um Vergeltungsaktionen für die Kämpfer:innen, die durch Chemiewaffen und andere geächtete Kampfmittel ums Leben gekommen sind. Bei den insgesamt zwölf Guerillaaktionen sind nach HPG-Angaben 21 Angehörige der türkischen Armee getötet worden, eine Stellung, ein Schaufelbagger, ein Militärfahrzeug vom Typ Reo und ein elektronisches Lüftungsgerät wurden zerstört. Zudem wurde ein Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky getroffen.

Wie aus der aktuellen Erklärung der HPG zum Krieg in Kurdistan außerdem hervorgeht, hat die türkische Armee am Dienstag 27 Einsätze mit verbotenen Waffen gegen Guerillastellungen in Südkurdistan durchgeführt. Kampfjets bombardierten die Guerillagebiete sechs Mal, Hubschrauber 52 Mal. Dutzende weitere Angriffe erfolgten mit Haubitzen und Panzern.

Zu den Einzelheiten der Guerillaaktionen am 27. September machen die HPG folgende Angaben:

Zap

6 Uhr: Ein Soldat wird von einer mobilen Sniper-Einheit in Çemço erschossen.

7 Uhr: Zwei Soldaten werden in Sîda von Snipern erschossen.

8 Uhr: Soldaten wollen in die Şehîd-Felat-Stellung in Sîda eindringen und werden durch einen Sabotageakt gestoppt, zwei Soldaten werden dabei getötet. Außerdem zerstört die Guerilla ein elektronisches Lüftungsgerät, das von der türkischen Armee für das Einleiten von Giftgas in Stellungen verwendet wird.

12.30 Uhr: Eine mobile Guerillagruppe greift einen Vormarsch der Invasionstruppen in Çemço mit schweren Waffen an.

16.30 Uhr: Ein Soldat wird bei einem Sabotageakt in Sîda getötet, als seine Einheit zur Şehîd-Agir-Stellung vorrücken will.

18.40 Uhr: Ein türkischer Trupp setzt sich erneut in der Nähe der Şehîd-Agir-Stellung in Bewegung und wird von einer mobilen Guerillagruppe mit schweren Waffen angegriffen.

20 Uhr: Die Guerilla verhindert eine Luftlandeoperation in Sîda, die Sikorsky-Hubschrauber werden beschossen und müssen das Gebiet verlassen, ohne Truppen absetzen zu können.

20.30 Uhr: Die Guerilla beschießt einen Sikorsky in Çemço. Der Hubschrauber wird getroffen und muss das Gebiet verlassen, ohne Truppen absetzen zu können.

Xakurke

Kämpferinnen der YJA Star greifen um zehn Uhr eine türkische Stellung am Girê Şehîd Derwêş mit schweren Waffen an. Die Stellung wird zerstört, drei Soldaten kommen ums Leben.

Zeitgleich greifen mobile Guerillagruppen mit schweren Waffen einen Bautrupp an, der zwischen Girê Lêlkan und Kevortê eine Militärstraße errichtet. Bei dem Angriff wird ein Schaufelbagger zerstört. Als eine aus 14 Fahrzeugen bestehende Militärkolonne in dem Gebiet intervenieren will, kommt es in Geliyê Reş zu einem Sabotageakt, bei dem ein Reo zerstört und zwölf Soldaten getötet werden.

Angriffe der türkischen Armee

Betroffen von Angriffen mit Chemiewaffen und verbotenen Bomben waren Guerillastellungen in den Widerstandsgebieten Girê FM, Girê Amêdî, Çemço, Saca und Sîda. Das Zap-Ufer wurde von Kampfjets bombardiert, Şehîd Fedakar, Kurojahro, Saca, Şikefta Birîndara, Girê Cûdî und Girê Amêdî von Kampfhubschraubern attackiert. Die Angriffe mit Haubitzen und Panzern erfolgten in Çemço, Girê FM und Girê Amêdî. Über Saca, Girê Cûdî ve Girê Amêdî wurden Drohnen beobachtet.