Guerillakommandantin: „Keinen Schritt zurück, niemals“

Sinor Rojhilat, eine der Guerillakommandantinnen in der südkurdischen Bradost-Region, erklärt, dass der Kampfgeist vom 15. August 1984 heute im Widerstand gegen die türkische Besatzung weiterlebt.

Am 15. August 1984 begann der bewaffnete Kampf der kurdischen Befreiungsbewegung in Nordkurdistan. Aus Anlass des bevorstehenden Jahrestages hat sich die YJA-Star-Kommandantin Sinor Rojhilat im ANF-Interview zur Bedeutung des Guerillakampfes von den ersten Anfängen bis heute geäußert. Auch heute noch werde der Kampf in Kurdistan im Geiste der Offensive vom 15. August 1984 geführt, erklärte die Kommandantin im südkurdischen Bradost-Gebiet.

„Die Kämpfe aus der Vergangenheit bis heute haben mit dem 15. August Form angenommen. Mit diesem Erbe hat sich der Kampf für das Leben, für Freiheit und Demokratie entwickelt. Das kurdische Volk war und ist mit einer Politik der Vernichtung und Verleugnung konfrontiert. Dagegen kämpft es aus freiem Willen und mit seiner eigenen Identität für ein freies Leben. Mit dem 15. August haben Kurdinnen und Kurden begonnen, ihre eigene Existenz wahrzunehmen. Seitdem verfügen sie über eine eigene Kultur, Identität und Sprache. Dem Feind war das unerträglich und er wollte die Kurden wie ein Leviathan mitsamt ihrer Werte und Überzeugungen verschlingen. Dagegen regte sich Widerstand.“

Revolutionäre Maßstäbe setzen

Auch für die kurdischen Frauen habe der 15. August eine besondere Bedeutung, erklärte Sinor Rojhilat. „Das kapitalistische System will kurdische Frauen mit seiner Ideologie seelenlos, gefühllos und gedankenlos machen. Es sagt den Frauen und der gesamten kurdischen Gesellschaft: ‚Wenn es euch geben soll, müsst ihr so leben, wie ich es will.‘ Mit dem 15. August wurde diese Politik ins Leere geführt. Die Aufstände in der Bevölkerung wurden damit befeuert, dem Kampf wurde ein Sinn verliehen. Die Einheit unter den Kurden und den unterdrückten Völkern wurde dadurch gestärkt. Der Ruf nach Freiheit wurde lauter. Der Vormarsch der kapitalistischen Moderne wurde gebremst. Dieser Geist lebt bis heute fort. Als Guerilla der YJA-Star werden wir ihn weiterleben lassen und revolutionäre Maßstäbe setzen. Die faschistische AKP-Regierung setzt auf die Vernichtung Kurdistans und des kurdischen Volkes. Die kurdischen Frauen werden jedoch niemals einen Schritt zurück machen.“

„Der Kampfgeist vom 15. August 1984 lebt in Xakurkê weiter“

Der Kampfgeist, der mit dem Beginn des bewaffneten Kampfes 1984 entstanden sei, lebe auch in Südkurdistan weiter, sagte Sinor Rojhilat. „Die faschistische AKP/MHP-Regierung will südkurdischen Boden besetzen und mit ihren Militäroperationen die Errungenschaften des kurdischen Volkes zunichtemachen. Trotz der technologischen Überlegenheit des türkischen Militärs ist die Guerilla der HPG und der YJA-Star niemals zurückgewichen. Auch hier in Xakurkê lebt der Geist vom 15. August weiter. Wir existieren aufgrund unseres Widerstandes weiter. Als YJA-Star sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, unsere Stärke auf die gesamte Gesellschaft zu übertragen. Unsere Stärke soll universell werden und alle Frauen dazu bringen, nach Freiheit zu suchen.“