Guerillakämpferin: „Ihr könnt hier reinkommen, raus kommt ihr nicht mehr“

Veröffentlichtes Videomaterial von den Gefechten um den Girê FM in Südkurdistan zeigen das Ausmaß der Auseinandersetzungen. Bei den Kämpfen wurden mindestens zwölf Soldaten getötet.

Am 17. April 2022 startete die türkische Armee einen erneuten Versuch, die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete mit einer Großinvasion zu besetzen. Die Angriffe konzentrieren sich vor allem auf das Zap-Gebiet, die Guerilla leistet heftigen und erfolgreichen Widerstand. Nun wurden Aufnahmen der Gefechte und Funksprüche bei einer Aktion am 27. Mai 2022 veröffentlicht.


In einer koordinierten Aktion im Widerstandsgebiet Girê FM hatte die Guerilla der türkischen Armee an diesem Tag schwere Verluste zugefügt. Gegen 13.00 Uhr waren die beteiligten Kämpferinnen und Kämpfer zum Angriff übergegangen und hatten dabei vor allem auf gezielte Scharfschützenaktionen gesetzt. Zwölf türkische Soldaten wurden getötet, unter ihnen auch ein hochrangiger Militär.

Die erfolgreiche Aktion wurde von Nalîn Fırat (Maşallah Kaynak) angeführt. Die YJA-Star-Kommandantin überrannte feindliche Stellungen an vorderster Front und fiel im Kampf. Der Guerilla hatte sie sich aufgrund der Massaker des türkischen Staates in Cizîra Botan 2015 angeschlossen.

Damit sie es verstehen, habe ich es ihnen auf Türkisch gesagt“

Als die Nacht hereinbrach und die Kämpfe immer noch andauerten, zündeten die in massive Bedrängnis geratenen Soldaten Leuchtmunition. Währenddessen informierten die Kämpferinnen die übrigen Guerillaeinheiten über Funk über den Fortgang der Aktion.

Eine Kämpferin der Frauenguerilla YJA Star sagte über Funk: „Wisst ihr, was wir während der Aktion gesagt haben? Wir haben ihnen entgegengerufen: Hier ist Kurdistan, ihr könnt hier reinkommen, aber raus kommt ihr nicht mehr." Aus ihren Worten klingen die Leidenschaft und die hohe Moral der Kämpferinnen. Auf die Frage, ob sie das den Soldaten auf Türkisch gesagt hätten, antwortete die Kämpferin: „Na klar. Ich habe es auf Türkisch gesagt, damit sie es auch verstehen.“