Guerillakämpfer nach neun Monaten beigesetzt

Der Guerillakämpfer Seyhan Taş ist neun Monate, nachdem er in einem Gefecht mit der türkischen Armee gefallen war, im engsten Familienkreis in seiner Heimat beigesetzt worden.

Die Leichen gefallener Guerillakämpfer*innen sind für den türkischen Staat ein Schlachtfeld der psychologischen Kriegsführung. Durch Verstümmelung, öffentliche Demütigung und dem systematischen Verzögern der Aushändigung der Körper gefallener Guerillakämpfer*innen an ihre Familien, sollen der Widerstandsgeist der kurdischen Bevölkerung gebrochen werden.

Neun Monate nachdem der Guerillakämpfer Mazlûm Serhat (Seyhan Taş) bei einem Gefecht mit der türkischen Armee im Gebiet Kirê Sor bei Rêşqelas (tr. Iğdır) gefallen war, konnte er nun endlich in seiner Heimat Salahane bei Ebex (Çaldıran) in der nordkurdischen Provinz Wan (Van) von seiner Familie beigesetzt werden. Zuvor war Serhat auf dem Friedhof für Personen ohne Angehörige in Erzîrom (Erzurum) begraben worden und musste wieder exhumiert werden. Um zu verhindern, dass die Beisetzung zu einer Massendemonstration wird, umstellte die türkische Polizei den Friedhof und ließ niemanden, außer die engsten Familienangehörigen, in die Nähe der Beisetzung.

Mazlûm Serhat war gemeinsam mit drei weiteren Kämpfer*innen der Volksverteidigungskräfte HPG, Hejar Agirî, Sarina Şervan und Serhat Umut, im Gefecht gefallen. Am 7. Juni 2020 war eine Einheit der HPG mit der türkischen Armee in Kirê Sor zusammengestoßen. Dabei konnte die türkische Armee zunächst nichts gegen die Einheit ausrichten und musste Verluste in dem Gefecht hinnehmen. Am 8. Juni, gegen 5.00 Uhr morgens, begann dann eine großangelegte Armeeoperation. Während dieser Operation fielen die vier Kämpfer*innen im Gefecht.