In der nordkurdischen Provinz Sêrt (tr. Siirt) ist mindestens ein türkischer Soldat bei einer Infiltrierungsaktion der Guerilla getötet worden, ein weiterer Militärangehöriger wurde verletzt. Das teilt die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer am Samstag herausgegebenen Bilanz zum Kriegsgeschehen in Kurdistan. Der Angriff erfolgte demnach am vergangenen Mittwoch und richtete sich gegen eine verdeckte Einheit, die im Gebiet Şehîd Berxwedan am Berg Herekol Hinterhalte verlegte. Nach HPG-Angaben versuchte das Militär über einen längeren Zeitraum erfolglos, in das Guerillagebiet einzudringen. Am Donnerstagfrüh zogen sich die Soldaten zurück.
In der Bilanz tauchen auch Ergebnisse einer Aktion in Dersim auf, die bereits am 22. Mai stattgefunden hat. Wie es dazu heißt, wurden damals Kontras angegriffen, die sich im Landkreis Pilûr (Ovacık) bei Gayret Baba bewegten. Der Beschuss wurde aus dem Nahabstand durchgeführt, es gab zwei Tote. Zudem wurde das Fahrzeug der Kontras zerstört.
Ausbau von Stellungen sabotiert
In den Medya-Verteidigungsgebieten ging die Guerilla diesen Samstag in der Zap-Region gegen Besatzungstruppen vor. Infolge von Artilleriefeuer aus schweren Waffen wurde verhindert, dass im Gebiet des Cîloyê Biçûk neue Stellungen befestigt werden.
HPG-Mitglied durch Giftgas gefallen
Das Bergmassiv Werxelê im südkurdischen Avaşîn ist erneut mit C-Waffen angegriffen worden. Die HPG registrierten am Donnerstag über den gesamten Tag acht Attacken mit chemischen Kampfstoffen und Sprengsätzen. Am Abend brachen heftige Gefechte aus, die Guerilla konnte das Vorrücken der Besatzungstruppen zurückschlagen. Am Freitag fanden mindestens vier C-Waffen-Angriffe statt, auch heute kam es wieder zum Einsatz von Giftgas durch die türkische Armee. Die HPG teilen weiter mit, dass eines ihrer Mitglieder am 28. August infolge eines C-Waffen-Angriffs gegen die Verteidigungsstellungen am Girê Sor ums Leben gekommen ist. Die Identität der Kämpferin oder des Kämpfers wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Luftangriffe auf Südkurdistan
Wie es weiter heißt, führte die türkische Armee erneut Luftangriffe auf zivile Siedlungsgebiete in Südkurdistan durch. Sowohl am 9. als auch am 10. September bombardierten Kampfhubschrauber in den späten Abendstunden in Kanî Masî bei Amêdî das Umland der Dörfer Êdinê, Dêşîşê und Serarû, weitere Luftangriffe richteten sich gegen Kela Qûmriyê und Koordîne. Zuvor wurde an beiden Tagen die Qaşûra-Linie in Metîna von Hubschraubern intensiv überflogen. Ebenfalls vor zwei Tagen kam es in Dînartê nahe Akre zu einem Luftangriff auf das Dorf Şiyê.
In Avaşîn konzentrierte sich die Luftraumüberwachung der türkischen Armee gestern Abend auf die Guerillagebiete Mervanos, Tabûra Ereba, Girê Spî, Gîrê Sor und Girê Silêman. Etwa zeitgleich sind die Hänge der Gipfel Girê Şehîd Întîkam, Geliyê Basya, Girê Lanet und Girê Qartal von Kampfhubschraubern bombardiert worden.