In Çelê (türk. Çukurca) in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) sind vier Soldaten der türkischen Armee bei einer Guerillaaktion ums Leben gekommen. Das berichtet die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) in einer aktuellen Bilanz zum Krieg in Kurdistan.
Wie es in der Erklärung heißt, erfolgte der Angriff am gestrigen Samstag auf dem Tepê Hakan anlässlich der „revolutionären Guerillaoffensive im Gedenken an Şehîd Ronya und Şehîd Bager“ und richtete sich gegen einen Armeetrupp, unter dessen Verantwortung seit geraumer Zeit Militärstellungen und Unterstände auf dem strategisch wichtigen Gipfel hochgezogen werden. Die HPG teilen dazu mit: „Die Aktivitäten der Besatzer wurden über einen längeren Zeitraum beobachtet, bevor unsere Kräfte in Aktion gingen. Ab 11.45 Uhr drang unsere Einheit in die feindlichen Stellungen ein und setzte das Kampfgebiet aus dem Nahabstand unter wirksamen Beschuss. Dabei wurden vier feindliche Soldaten, einschließlich der Truppführer, getötet. Ein weiterer Besatzer wurde verletzt.“ Außerdem beschlagnahmten die HPG ein MPT-76-Schnellfeuergewehr (türk. Millî Piyade Tüfeği, deut. „Nationales Infanteriegewehr“), ein schweres Maschinengewehr wurde zerstört. Nach der Aktion evakuierte die türkische Armee ihre toten und verletzten Angehörigen vom Gipfel. Anschließend wurde eine Militäroperation eingeleitet.
Zeitgleich zur Aktion am Tepê Hakan ging die Guerilla auch am nahegelegenen Koordine-Gipfel gegen Militäreinheiten der türkischen Armee vor. Der an der Grenze zu den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten gelegene Koordine-Gipfel stellt eines der Hauptquartiere der türkischen Armee in der Region dar und ist ein wichtiges Koordinationszentrum der Angriffe auf die Guerillagebiete. Bei der Aktion wurde das Hauptquartier unter massiven Beschuss genommen, die Anzahl der Toten und Verletzten ließ sich nicht feststellen.
HPG-Mitglied bei Bombardierung in Şirnex gefallen
Die HPG äußern sich in ihrer Bilanz zudem zu einer Militäroperation zwischen dem 13. und 18. Mai in der Gabar-Region in Şirnex (Şırnak), in deren Verlauf es zu schweren Artillerieangriffen auf den gleichnamigen Berg Gabar kam, die zu einem Verlust bei der Guerilla führten. Die Identität der gefallenen Kämpferin/des gefallenen Kämpfers ist noch unklar und wird veröffentlicht, sobald sie sicher feststeht.
Luftangriffe auf Südkurdistan
Abschließend heißt es: „Am 30. Mai hat die Luftwaffe der türkischen Besatzerarmee den Tepê Sor in der Region Avaşîn in den Medya-Verteidigungsgebieten bombardiert. Bei dieser ziellos ausgeführten Bombardierung kam es zu keinen Verlusten auf unserer Seite.“