HPG-Aktionsserie von Heftanin bis Amanos

Eine Aktionsserie der HPG hat von Heftanin in Südkurdistan bis zum Amanosgebirge in Hatay zu einer Reihe von Verlusten bei der türkischen Armee geführt. Die Restrukturierung der kurdischen Guerilla und der Taktikwechsel werden immer offensichtlicher.

Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) hat sich in einer aktuellen Bilanz zu einer jüngst erfolgten Aktionsserie der kurdischen Guerilla gegen die türkische Armee geäußert. Wie es darin heißt, sind bei Angriffen in Hatay und Wan mindestens drei Soldaten ums Leben gekommen, in Licê wurden zwei Funkbasisstationen zerstört.

Wie es in der HPG-Erklärung heißt, startete die Aktionsserie am letzten Sonntag in der nordkurdischen Provinz Amed (türk. Diyarbakir). Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA-Star (Yekîtiya Jinên Azad) führten im Landkreis Licê zunächst eine Sabotage gegen die Basisstation in der Ortschaft Hindiy durch. Eine weitere wurde am Folgetag im nahegelegenen Mizak vollständig zerstört.

Die südkurdische Heftanin-Region, die in den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten im Dreiländereck Türkei-Irak-Iran liegt, befindet sich nach wie vor im Visier des türkischen Staates. Gegen die Besatzungsambitionen hatte die dortige HPG-Kommandantur im vergangenen August eine Offensive ausgerufen, in deren Rahmen es regelmäßig zu Angriffen gegen Invasionstruppen kommt. Zuletzt gingen HPG-Einheiten letzten Mittwoch am Tepê Partizan gegen türkische Gipfelstellungen vor und setzten mehrere Unterstände unter Beschuss. Wie hoch die Zahl der Verluste des türkischen Militärs ausfiel, ist allerdings unklar.

Ebenfalls am Mittwoch leitete die türkische Armee im Umland von Payas in der Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien eine Militäroperation ein. Keine 24 Stunden später erfolgte eine erste Reaktion der HPG. Wie es dazu heißt, wurde gestern früh eine der beteiligten Operationseinheiten angegriffen. Dabei wurde ein Soldat getötet, weitere wurden verletzt. Die türkische Armee evakuierte ihre betroffenen Angehörigen zunächst aus dem Kampfgebiet, bevor die Operation ausgeweitet wurde.

Am selben Tag gingen HPG-Einheiten anlässlich ihrer „revolutionären Offensive im Gedenken an Şehîd Medya Mawa und Şehîd Rizgar Gever“ in Şax (Çatak) bei Wan gegen eine türkische Truppeneinheit vor, die in der Region Kato Xelîla die Sicherheit der Baustelle für eine Militärwache in Çelê Buka gewährleisten soll. Bei dem gezielten Beschuss wurden zwei Soldaten getötet.

Luftangriffe auf Südkurdistan

Wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte außerdem mitteilt, finden weiterhin Luftangriffe der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete statt. Die Gebiete Şêxzade, Kolik und Sinyan in Xakurke (Bradost) werden seit Anfang der Woche täglich bombardiert, gestern zerstörten Kampfbomber etliche Anbaugebiete der angestammten Zivilbevölkerung (ANF berichtete). Dabei wurde auch ein Zivilist, der auf dem Feld arbeitete, verletzt. Informationen zu seinem Zustand liegen noch nicht vor.

Ebenfalls am Vortag flog die türkische Luftwaffe Angriffe auf die Regionen Zap und Avaşîn. Dabei wurden das Werxelê-Gebiet und der Tepê Sor bombardiert. Zu Verlusten bei der Guerilla führten die Bombardierungen nicht.