Friedensmütter ziehen für Xelîfan-Gefallene nach Südkurdistan

Weil ihnen ein Grenzübertritt nach Südkurdistan für die Überführung von zwei Xelîfan-Gefallenen von der PDK verweigert wird, sind Friedensmütter aus der Region Cizîrê in Sêmalka in einen Sitzstreik getreten.

Mehr als zwei Dutzend Friedensmütter aus der Cizîrê-Region haben am Grenzübergang Sêmalka einen Sitzstreik begonnen. Hintergrund ist die verweigerte Einreise in die südkurdische Autonomieregion durch Kräfte der PDK. Die insgesamt 26 Aktivistinnen der Initiative wollen nach Hewlêr reisen, um die Herausgabe der Leichen der gefallenen Guerillakämpfer:innen Nesrîn Temir (Tolhildan Raman) und Yusif Îbrahîm (Serdem Cûdî) zu erwirken.

Temir und Îbrahîm stammen aus Rojava. Die Guerillakommandantin und der Kämpfer gehörten einer siebenköpfigen Einheit der Volksverteidigungskräfte (HPG) und der Frauenguerilla YJA Star an, die in der Nacht vom 28. auf den 29. August in Xelîfan bei Hewlêr in einen Hinterhalt der PDK geraten sind und getötet wurden. Auch drei weitere Mitglieder der Gruppe kamen ums Leben, ein HPG-Mitglied geriet verletzt in Gefangenschaft. Nur der Kämpfer Haki Zîlan hat überlebt.

Die südkurdischen Sicherheitsbehörden haben die Leichname der Gefallenen beschlagnahmt und weigern sich, sie zur Bestattung freizugeben. Die Friedensmütter haben erklärt, ihren Sitzstreik fortzusetzen, bis ihnen die Einreise erlaubt wird. Seit Dienstag finden am Grenzübergang zwischen West- und Südkurdistan bereits Proteste für die Aushändigung der Gefallenen statt. Treibende Kraft sind der Rat der Gefallenenfamilien und die Initiative der Friedensmütter.