Kriegsversehrte übernehmen Mahnwache in Sêmalka

Die Mahnwache am nordsyrischen Grenzübergang Sêmalka für die Übergabe der Leichen der beim Xelîfan-Massaker getöteten Guerillakämpfer:innen geht am vierten Tag in Folge weiter.

Am Donnerstag übernahmen Kriegsversehrte und Menschen aus aus Girkê Legê am nordsyrischen Grenzübergang Sêmalka die Mahnwache. Die Aktivist:innen fordern von der südkurdischen PDK die Aushändigung der Leichen der beim Xelîfan-Massaker gefallenen Guerillakämpfer:innen. Ende August waren fünf Kämpfer:innen der HPG in einem Hinterhalt der mit dem türkischen Faschismus kollaborierenden PDK gefallen, ein HPG-Mitglied ist offenbar verletzt in Gefangenschaft geraten. Haki Zîlan überlebte den Angriff und berichtete von extralegalen Hinrichtungen. Der Protest in Sêmalka war am Dienstag vom Rat der Gefallenenfamilien aus der Region Cizîrê initiiert worden.

Am Donnerstag hielt Firyal Mihemed Selîm von der Koordination der Frauenbewegung Kongreya Star in Girkê Legê einen Redebeitrag. Darin hieß es: „Der PDK-Vorsitzende Mesûd Barzanî hatte erklärt, er werde keinen Bürgerkrieg zulassen. Aber wer greift denn die HPG an? Wer stellt der Guerilla Hinterhalte und tötet sie? Wer gibt die Leichen der gefallenen Kämpfer:innen nicht heraus?“

Protestiert gegen den Verrat der PDK“

Selîm unterstrich, dass die Kurd:innen in allen Teilen sehr erfreut über die Revolution von Rojava seien und wollten, dass die Grenzen geöffnet werden. Die PDK habe jedoch das Gegenteil gemacht und Rojava regelrecht eingeschlossen.

Anschließend ergriff Mizgîn Idris von der Einrichtung der Kriegsversehrten das Wort: „Wenn es einen Bürgerkrieg unter Kurd:innen gibt, wird das kurdische Volk am meisten Schaden erleiden. Die Errungenschaften der Rojava-Revolution und die Errungenschaften in Südkurdistan werden zerstört werden. Das kurdische Volk wird einem Massenmord gegenüberstehen. Damit dies nicht geschieht, muss die PDK die Politik, die sie aktuell verfolgt, so schnell wie möglich aufgeben.“ Mizgîn forderte zum breiten Protest gegen den „Verrat der PDK“ auf.