Friedensdelegierte auf Flughafen Hewlêr im Hungerstreik

Fünf Mitglieder der #Delegation4Peace aus der Schweiz sind im Transitbereich des Flughafens Hewlêr im Hungerstreik. Damit protestieren sie gegen ihre Festsetzung und Ausweisung, die für Dienstag geplant ist.

Eine Gruppe kurdischer Delegierter ist im Transitbereich des Flughafens Hewlêr (Erbil) in einen Hungerstreik getreten. Dabei handelt es sich um Demir Çelik, Alican Yıldırır, Cemal Demir, Rabia Baldemir und Mutlu Tatar aus der Schweiz. Sie alle gehören einer Friedensdelegation an, die in Südkurdistan die Auswirkungen der türkischen Invasion dokumentieren und für Frieden eintreten will. Mit dem Hungerstreik protestiert die Gruppe gegen ihre Festsetzung durch die Sicherheitsbehörden der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) und gegen ihre für kommenden Dienstag geplante Ausweisung. Bis dahin darf die Gruppe den Transitbereich des Flughafens nicht verlassen.

 „Wir wollten uns hier dafür einsetzen, einen innerkurdischen Krieg zu verhindern“, erklärt Demir Çelik, Ko-Vorsitzender der Föderation demokratischer Aleviten (FEDA), gegenüber ANF. Der Exilpolitiker und frühere Bürgermeister von Gimgim (tr. Varto) sowie die vier weiteren Delegierten aus der Schweiz waren diesen Samstag von Düsseldorf aus nach Hewlêr gereist. Siebzehn anderen Mitgliedern der Friedensdelegation erteilte die Bundespolizei am Düsseldorfer Flughafen allerdings eine Ausreiseverbotsverfügung. Anlass für die Maßnahme, von der auch Hamburgs Linksfraktionsvorsitzende Cansu Özdemir betroffen ist, seien von der Gruppe ausgehende „Gefährdungen”, die  „die Sicherheitsbelange der Bundesrepublik Deutschland im Ausland nachhaltig schädigen könnten”.

Demir Çelik gehört zu den über hundert Angeklagten im Kobanê-Prozess von Ankara, gegen die drakonische Haftstrafen wie etwa 37 Mal lebenslänglich gefordert werden.

„Mit dem Hungerstreik protestieren wir gegen unsere Behandlung durch die PDK und die Kriminalisierung dieser Friedensinitiative“, führt Çelik weiter aus. Die Antwort auf Bemühungen, einen innerkurdischen Dialog zu fördern, um einen Krieg unter Geschwistern zu verhindern, dürfe nicht sein, sie bei der Einreise in ihr Heimatland zu hindern.