Festnahmen in Wan, Razzia in Êlih

In Wan sind drei Kurden festgenommen worden, nach einem vierten wird in Êlih gefahndet.

In der nordkurdischen Provinz Wan (tr. Van) befinden sich drei junge Männer seit 24 Stunden ohne Angabe von Gründen in Polizeihaft. Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) aus Justizkreisen erfuhr, wurden die namentlich bekannten Aktivisten am Mittwoch mitten auf der Straße festgenommen und auf das örtliche Präsidium gebracht. Am Abend durchsuchten Einsatzkräfte der türkischen Polizei in der Provinzhauptstadt Wan sowie im Kreis Payîzava (Gürpınar) die Wohnungen der Festgenommenen. Ob und wann mit einer Freilassung zu rechnen ist oder die Betroffenen an ein Gericht überstellt werden, ist ebenfalls unklar.

In Êlih (Batman) führte die Polizei ebenfalls eine Wohnungsrazzia durch. Hintergrund des Vorgehens ist eine Festnahmeanordnung für einen 26-Jährigen, gegen den wegen des „Verdachts der Terrorpropaganda“ ermittelt wird. Die Leitung des Verfahrens obliegt der Oberstaatsanwaltschaft Batman. Der Gesuchte wurde nicht angetroffen.

Täglich Operationen und Festnahmen

In der Türkei finden täglich Festnahmeoperationen gegen die demokratisch-kurdische Opposition statt. Wer sich politisch, sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert, weiß beim Einschlafen nie, ob am Morgen die Wohnungstür von der Polizei eingeschlagen wird. Erst am Mittwoch waren in Amed (Diyarbakır) acht Kurdinnen und Kurden festgenommen worden. Bei vier der Betroffenen handelt es sich um Mitglieder der sozialistischen Partei ESP und ihrer Frauen- und Jugendstrukturen.