Fatma Kurtulan: Öcalan kann den Krieg beenden

Die Demokratie-Mahnwache in Amed wurde heute von Gästen aus Deutschland, Istanbul und Ankara unterstützt. Die HDP-Politikerin Fatma Kurtulan erklärte: „Die kurdische Frage als das größte Problem der Türkei kann nur auf demokratische Weise gelöst werden.“

In Amed (Diyarbakir) hat zum 48. Mal in Folge eine Demokratie-Mahnwache stattgefunden. Die Veranstaltung in der Nähe des Rathauses richtet sich gegen die Absetzung des gewählten Oberbürgermeisters Selçuk Mizrakli (HDP) durch das türkische Innenministerium. An der heutigen Mahnwache nahmen neben zahlreichen HDP-Politiker*innen unter anderem die Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann (SPD), Mitglieder des HDP-Jugendrats, der Frauenbewegung TJA und der Initiative der Friedensmütter teil. Aus Istanbul und Ankara angereist waren Mitglieder der Friedens- und Filmplattform, darunter auch der Regisseur Çayan Demirel.

Die HDP-Vizefraktionsvorsitzende Fatma Kurtulan hielt auf der Mahnwache eine Ansprache, in der sie eine Lösung der kurdischen Frage über einen Dialog als machbar bezeichnete. „Mit einer Sicherheitspolitik ist dieses Problem nicht lösbar“, sagte die HDP-Politikerin und verwies auf das Scheitern dieses Versuchs in den vergangenen Jahrzehnten. Sie erinnerte außerdem an die Aussage des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan, der im Sommer nach jahrelanger Isolation erklärt hatte, den Krieg innerhalb einer Woche stoppen zu können: „Frieden lässt sich über einen Dialog erreichen. Wenn Herrn Öcalan die Möglichkeit dazu gegeben wird, kann dieser Krieg beendet werden. Er selbst sagt, dass er dazu bereit ist. Und auch die Gesellschaft steht hinter ihm. Die kurdische Frage als das größte Problem der Türkei kann auf demokratische Weise gelöst werden.“