In einer kleinen Gemeinde in Xaneqîn in der zwischen dem Irak und Südkurdistan umstrittenen Provinz Diyala haben sich am Sonntag gleich zwei Explosionen ereignet. Ein Mensch kam dabei ums Leben, drei weitere Personen wurden teils verletzt.
Nach Angaben von Simko Cebar vom Asayish in der Kokis-Region detonierten die zwei Sprengsätze auf einem Acker des Landwirts Merwan Xalef in der Gemeinde Gulale. Ob es sich bei den Sprengsätzen um Munition handelt, die möglicherweise von der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) zurückgelassen wurde oder ein gezielter Anschlag hinter den Explosionen steckt, ist unterdessen noch nicht bekannt. Die lokalen Sicherheitsbehörden haben Ermittlungen aufgenommen.
In Xaneqîn kommt es seit einiger Zeit zu Anschlägen von verdeckten IS-Strukturen. Insbesondere seit der Zerschlagung der IS-Territorialherrschaft in Nord- und Ostsyrien nehmen in den zwischen dem Irak und Südkurdistan umstrittenen Gebieten die Aktivitäten der Terrormiliz kontinuierlich zu. Bewohner*innen von Xaneqîn erklärten bereits mehrfach, von den irakischen Sicherheitskräften nicht ausreichend geschützt zu fühlen, da ihnen die Verankerung in der Bevölkerung fehle. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Xaneqîn bereits mehr als 70 Zivilisten ermordet und Dutzende Dörfer geräumt.