Erdbeben in Xoy fordert drei Menschenleben
Das Erdbeben in Xoy hat mindestens drei Menschenleben gefordert, mehr als 800 Menschen wurden verletzt.
Das Erdbeben in Xoy hat mindestens drei Menschenleben gefordert, mehr als 800 Menschen wurden verletzt.
Das Erdbeben in der ostkurdischen Stadt Xoy (Khoy) im Nordwesten des Iran hat nach staatlichen Angaben mindestens drei Menschenleben und mehr als 800 Verletzte gefordert. Örtliche Behörden sprechen von einem erheblichen Ausmaß der Zerstörung im Zentrum der Stadt sowie in einem Umkreis von rund 70 Kilometern. Rund 1.000 Gebäude sind eingestürzt oder schwer beschädigt. Über 70.000 Familien verbrachten die Nacht aus Angst vor Nachbeben im Freien.
Das Beben ereignete sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS gegen 21.44 Uhr (Ortszeit) und hatte eine Stärke von 5,9 in einer Tiefe von zehn Kilometern. Das Epizentrum wurde am Nordwestrand der Stadt verortet. Nach Angaben des Gouverneurs von Xoy, Zabihullah Kazemi-Athar, wurde das Gebiet in der Nacht zum Sonntag von zwölf weiteren Nachbeben erschüttert. Die Erdstöße waren auch im nordkurdischen Wan (tr. Van) sowie in Armenien und Aserbaidschan zu spüren.
Aus umliegenden Orten wurden hunderte Rettungskräfte ins Erdbebengebiet entsandt. In Sporthallen, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden sind bisher zwölf Lager als Behelfsunterkünfte errichtet worden, weitere sollen folgen. Zudem wurden mehrere Feldkrankenhäuser aufgebaut, um Verletzte zu behandeln.
Iran häufig von Erdbeben betroffen
Im Iran stoßen mehrere tektonische Platten aneinander. Erdbeben kommen in der Region daher häufig vor. Erst am Mittwoch vor einer Woche hatte es in Xoy bereits ein Erdbeben gegeben. Dabei wurden mindestens 120 Menschen verletzt und Hunderte Gebäude beschädigt. Im Februar 2020 waren bei einem Erdbeben in Kotol (Qotur) bei Xoy mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Das verheerendste Erdbeben in der Geschichte der Islamischen Republik hatte sich 1990 ereignet. Bei dem Beben der Stärke 7,4 kamen im Norden des Landes etwa 40.000 Menschen ums Leben, 300.000 weitere wurden verletzt.