Ein Toter bei türkischem Militäreinsatz in Licê

Im ländlichen Umland der kurdischen Kreisstadt Licê ist vor einer Woche eine groß angelegte Militäroperation eingeleitet worden. Am Freitagabend wurde die Nenyas-Siedlung mit Kampfhubschraubern und Artillerie angegriffen, ein Mensch wurde getötet.

Wohnhaus mit Hubschraubern und Artillerie angegriffen

Die Nenyas-Siedlung im ländlichen Gebiet von Licê in der Provinz Amed (tr. Diyarbakir) ist am Freitagabend von türkischen Militärs umstellt worden. Ein Haus, in dem sich neben Erwachsenen auch Kinder befanden, wurde von Kampfhubschraubern und Artillerie beschossen. Die Belagerung der Siedlung endete nach viereinhalb Stunden um 2.20 Uhr Ortszeit. In dem von Soldaten gestürmten Haus blieben Patronenhülsen und Blutspuren sowie von der Spurensicherung nach dem Einsatz verwendete Gummihandschuhe zurück. Bei dem Angriff wurde ein Mensch getötet. Bei dem Toten handelt es sich um Mehmet Yildirim.

Die Landbevölkerung von Licê ist häufig vom türkischen Staatsterror betroffen, nicht selten werden ganze Dörfer vom Militär belagert. Die türkische Armee hatte am vergangenen Sonntag eine groß angelegte Armeeoffensive in dem Landkreis eingeleitet, neben Bodentruppen wurden auch Kampfhubschrauber eingesetzt. Gestern sind in Licê mindestens acht Personen von der Militärpolizei festgenommen worden.