Überfallartige Razzien in Licê

In der kurdischen Kreisstadt Licê sind mindestens acht Personen von der türkischen Militärpolizei festgenommen worden. Der Grund ist unklar.

Staatsterror in Kurdistan

In der kurdischen Kreisstadt Licê sind mindestens acht Personen am Freitagmorgen von der türkischen Militärpolizei festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) meldete, handelt es sich um Bewohner von Qeledar, Çemê Elikan sowie Kela und damit ländliche Viertel des Kreises im Norden der Provinz Amed (tr. Diyarbakır). Angaben über die Gründe der Festnahmen lagen zunächst nicht vor.

Wie MA weiter berichtete, wurden die Festnahmen von überfallartigen Hausdurchsuchungen begleitet. Über die Gründe könne man nur spekulieren, doch liege der Verdacht nahe, dass sie politisch motiviert seien. Wohin die Festgenommenen gebracht wurden, sei derzeit ebenfalls noch unklar. Es wird vermutet, dass sie auf einer Wache der Gendarmerie festgehalten werden.

Die Landbevölkerung von Licê ist häufig vom türkischen Staatsterror betroffen, nicht selten werden ganze Dörfer vom Militär belagert. Insbesondere dann, wenn die Armee Operationen gegen die kurdische Guerilla durchführt. Seit Sonntag läuft in Licê eine groß angelegte Armeeoffensive, bei der neben Bodentruppen auch Kampfhubschrauber eingesetzt werden.