„Ein Krieg unter Kurden wäre unverzeihlich“

Die Aktivist:innen der Straßburger Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan weisen angesichts des drohenden kurdischen Bürgerkriegs auf die Bedeutung einer Einheit hin. Das sei Voraussetzung für die eigene Existenz.

In Straßburg wird die Dauermahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan fortgesetzt. Die Mahnwache findet seit dem 25. Juni 2012 statt und wird von wechselnden Gruppen aus ganz Europa für jeweils eine Woche übernommen. Zum zehnjährigen Bestehen gab es am vergangenen Wochenende eine Demonstration. Teilnehmende der Mahnwache haben sich gegenüber ANF zu ihren Forderungen geäußert. Die physische Freiheit von Öcalan sehen sie als Voraussetzung für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage und eine Demokratisierung der Türkei. Aufgrund der angespannten Lage in Südkurdistan, die im Zuge der türkischen Invasion und der Kollaboration der PDK mit dem türkischen Staat entstanden ist, ist die vordringliche Forderung eine Einheit aller kurdischen Kräfte. Ein Krieg zwischen Guerilla und Peschmerga wäre eine Katastrophe.


Sebahat Ergin: Unser Volk in allen vier Teilen Kurdistans muss eine Einheit bilden. Die Bevölkerung im Süden darf sich nicht auf diese Intrige einlassen. Wir müssen uns alle gemeinsam gegen einen innerkurdischen Krieg positionieren. Sowohl die Guerilla als auch die Peschmerga sind Kinder unseres Volkes. Ein Krieg unter Kurden wäre unverzeihlich. Die Barzanîs müssen davon absehen, dem Feind zu dienen. Sie sollen sich für das Volk Kurdistans einsetzen und einen innerkurdischen Krieg ablehnen.


Latif Karatax: Als kurdisches Volk haben wir keine andere Möglichkeit, als eine Einheit herzustellen und Widerstand zu leisten. Wie alle Menschen weltweit haben auch die Menschen aus Kurdistan das Recht, auf ihrem eigenen Boden zu leben. Wir leben seit Tausenden Jahren in Mesopotamien. Unser in Kurdistan, in Europa und anderen Ländern lebendes Volk muss sich für eine Einheit und die eigenen Institutionen einsetzen. Ohne eine Einheit können wir nicht gewinnen.


Mele Mahyettin: Das Volk Kurdistans wird stärker werden, wenn die politischen Parteien und Organisationen gemeinsam agieren. Völker gewinnen an Kraft, wenn sie eine Einheit bilden. Nur mit einer Einheit können die Unterdrücker und Besatzer geschlagen werden. Ich appelliere an das kurdische Volk: Bildet eine Einheit und lasst euch nicht spalten.


Imam Akgün: Unser Land brennt und alle Gesellschaften versuchen innerhalb dieses Feuers zu existieren. Die Kurden müssen sich vereinen, um weiter existieren zu können. Es ist Zeit für eine Einheit, das ist das Erbe, das wir unseren Kindern hinterlassen müssen.