Die türkische Armee hat ihre Besatzungsoperation im Westen der Zap-Region in Südkurdistan ausweitet und massiv Chemiewaffen gegen Guerillastellungen eingesetzt. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit:
„Der von unseren Kräften mit großem Mut und Siegesgewissheit geleistete Widerstand dauert unvermindert an. Die türkische Armee erzielt keine Ergebnisse und versucht kontinuierlich, ihre taktische Stagnation im Kriegsgebiet durch die Ausweitung der Besatzungsoperation und den massiven Einsatz verbotener Chemiewaffen gegen unsere Kräfte zu überwinden. Zu diesem Zweck hat sie die Operation westlich des Zap am Abend des 4. Juli in Richtung Girê Amêdî ausgeweitet und gleichzeitig in sehr intensiver Form chemische Waffen gegen unsere Kampfstellungen und Tunnel eingesetzt. Die türkischen Besatzungstruppen haben sechs verschiedene Sorten von Chemiewaffen in den Widerstandsgebieten benutzt und die Kampfstellungen 22 Mal mit chemischen Waffen und Sprengstoff bombardiert. Außerdem sind die Widerstandsgebiete 28 Mal von Kampfjets, 36 Mal von Kampfhubschraubern und Dutzende Male von Haubitzen bombardiert worden. Unsere beweglichen Einheiten haben von Botan bis Zagros und von Metîna bis Zap effektive Aktionen durchgeführt, bei denen 32 Besatzer bestraft, drei Besatzer verletzt, ein Militärfahrzeug vom Typ Transit und eine Drohne vernichtet sowie eine Drohne und zwei Hubschrauber angeschlagen wurden.“
Zu den einzelnen Gebieten und den verschiedenen chemischen Kampfmitteln der türkischen Armee machen die HPG folgende Angaben:
Botan
Im Gebiet Besta in der nordkurdischen Region Botan wurde am 27. Juni ein Transit auf dem Weg zum Girê Tenûrê von einer mobilen Einheit der YJA Star mittels Sabotageakt in die Luft gesprengt. Das Fahrzeug wurde vollständig zerstört, sechs Besatzer kamen ums Leben. Die Toten wurden von der türkischen Armee mit Hubschraubern abtransportiert.
Avaşîn
Im Widerstandsgebiet Werxelê wurde eine türkische Einheit am 4. Juli von der Guerilla verfolgt und nach zwei Sabotageakten drei Mal mit Handgranaten und Schusswaffen angegriffen. Sieben Besatzer wurden getötet, ein weiterer verletzt.
In der Umgebung der Guerillastellung Şehîd Têkoşer haben in der vergangenen Nacht bis zum Morgen massive Gefechte stattgefunden.
Zap und Metîna
Am 4. Juli hat die YJA Star zwei Sabotageakte gegen eine Gruppe Besatzer durchgeführt, die in Richtung der Şehîd-Umîd-Stellung vorrücken wollte. Zwei Besatzer wurden schwer verletzt. Ein weiterer versuchter Vormarsch wurde erneut mittels Sabotagetaktik zurückgeschlagen.
In Çemço wurde eine Drohne von der Guerilla abgeschossen, eine weitere Drohne wurde getroffen. Im selben Gebiet wurden Panzerwagen angegriffen. In Koker wurde eine vorrückende Einheit mit Schusswaffen angegriffen.
Am Girê Cûdî wurden zwei Besatzer von HPG-Snipern erschossen, außerdem erfolgte ein Angriff mit schweren Waffen. Am Girê FM wollten die Besatzungstruppen Bäume fällen und gerieten ins Visier eines Scharfschützen, ein Besatzer kam ums Leben.
Girê Amêdî
Das Widerstandsgebiet Girê Amêdî nahe der gleichnamigen Kleinstadt im Gouvernement Dihok wurde am Montag ab 17 Uhr mit Haubitzen und Mörsergranaten unter Dauerbeschuss gesetzt. Ab 18.10 Uhr erfolgten 17 Luftangriffe mit Kampfjets. Um 21.30 Uhr wurde das Gebiet von vier über Amêdî anrückenden Kampfhubschraubern bombardiert. Danach wurden 31 Mal Luftlandetruppen abgesetzt. Die Guerilla intervenierte, zwei Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky wurden getroffen. Kurz nach Mitternacht wurden die eingeflogenen Besatzungstruppen von zwei Seiten infiltriert und aus geringer Distanz angegriffen. Zehn Besatzer wurden getötet und später mit Hubschraubern abtransportiert. Während der Luftlandeoperation verübte die Guerilla fünf Sabotageakte, bei denen fünf Besatzer ums Leben kamen. Heute um 5.30 Uhr wurde ein Besatzer von einer Sniper-Einheit erschossen.
Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee
Die türkische Armee hat am Montag 22 Mal Chemiewaffen und Sprengstoff gegen Guerillastellungen eingesetzt. Betroffen waren die Gebiete Girê Hekarî, Girê Cûdî, Şikefta Birîndara, Şehîd Umîd und Koker. Von der Guerilla wurde der Einsatz sechs verschiedener chemischer Kampfmittel festgestellt: Das erste verbreitet einen verbrannten Geruch, das zweite verteilt sich intensiv und langsam, das dritte riecht nach Chlor und scharfem Reinigungsmittel, das vierte führt zu Reizungen der Gesichtshaut und der Augen und ähnelt Pfeffergas, das fünfte ist grau und hinterlässt einen süßlichen Geschmack im Mund, das sechste riecht nach Früchten.
Türkische Artillerie- und Luftangriffe
Über den Guerillagebieten finden weiterhin permanente Drohnenflüge statt. Die Gebiete Girê Hekarî, Girê Cûdî, Girê FM, Dola Şehîd Tekoşer, Şikefta Birîndara, Kurojahro, Koker, Çemço und Werxelê sind am Montag Dutzende Male von türkischen Grenzposten mit Haubitzen, Mörsern und schweren Waffen beschossen worden.
Am 3. Juli wurden die Gebiete Girê Hekarî, Girê Amêdî, Werxelê, Şikefta Birîndara und Kurojahro insgesamt 36 Mal von Kampfhubschraubern attackiert. Auf die Gebiete Girê Amêdî, Şikefta Birîndara und Kurojahro flogen Kampfjets am selben Tag 28 Angriffe.