Bilder von der Zap-Front
Der Journalist Kurtay Serhat hat Aufnahmen aus dem Krieg an der südkurdischen Zap-Front veröffentlicht. Darin sind zentrale Widerstandsgebiete zu sehen und der Gefechtsalltag wird deutlich.
Der Journalist Kurtay Serhat hat Aufnahmen aus dem Krieg an der südkurdischen Zap-Front veröffentlicht. Darin sind zentrale Widerstandsgebiete zu sehen und der Gefechtsalltag wird deutlich.
Die Zap-Region in Südkurdistan ist einer der Orte, an denen der Krieg zwischen der Guerilla und den türkischen Invasionstruppen am intensivsten stattfindet. Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es dem Journalisten Kurtay Serhat, die Guerillakämpfer:innen an der Zap-Front zu filmen.
„Im Moment bin ich mit einem Kämpfer der HPG zusammen. Damit meine Zivilkleidung keine Aufmerksamkeit auf sich zieht, habe ich die Tarnkleidung der Guerilla angezogen und wir beobachten die Kriegsentwicklungen“, erklärt Serhat und zeigt das Gebiet um den Girê Hekarî, Girê Şehîd Akif, Girê FM bis hin zum Zap-Fluss und weiter über die Gebiete Şehîd Mazlum, Şehîd Leşker und den Girê Cûdî. In diesen Gebieten kommt es oft mehrmals täglich zu Zusammenstößen mit der türkischen Armee, zu Luftangriffen und Guerillaaktionen.
Aufnahmen von Zelten der türkischen Armee
Kurtay Serhat berichtet, dass sie sich aufgrund der Präsenz der türkischen Invasionstruppen auf dem gegenüberliegenden Girê Hekarî nicht bewegen könnten: „Hier sieht man den Girê Hekarî und daneben liegt Girê FM. Heute gab es hier mehrere Explosionen, es gab Kriegslärm und Gefechte. Diese Bergkette setzt sich bis zum Şehîd-Mazlum-Gebiet fort. Davor befindet sich der Girê Şehîd Nalîn, auf dem sind türkische Soldaten stationiert. Vorhin hat die Guerilla dort angegriffen und der Besatzungsarmee schwere Schläge versetzt. Ebenso haben sich türkische Soldaten auf dem Girê FM festgesetzt, manchmal können sie von hier aus gesehen werden.“
Der Journalist zeigt auch den Şehîd-Leşker-Gipfel, auf dem die ersten türkischen Truppen abgesetzt worden waren. Auf dem Gipfel befinden sich Militärzelte der türkischen Armee. Serhat erinnert an eine Aktion der Guerilla an der Bergkette des Kuro Jahro, bei der vor kurzem der türkischen Armee schwere Verluste beigebracht worden waren, und unterstreicht die strategische Rolle des Gebiets. Dort gebe es weiterhin militärische Bewegungen.
Türkische Armee schießt willkürlich um sich
Auf den Aufnahmen sind auch Explosionen am Girê FM zu hören. „Im Moment können wir immer wieder hören, wie Guerillaeinheiten die Angriffe der türkischen Armee erwidern“, erklärt Serhat. Als in der Nacht ein Hubschrauber über das Gebiet fliegt, ist zu sehen, wie die Guerilla das Feuer eröffnet. „Wir hören auch, wie türkische Soldaten auf die Guerilla schießen", so Serhat. „Natürlich wissen sie nicht, wo die Guerilla ist. Deswegen schießen sie einfach willkürlich um sich. Das geht so jede Nacht. Die Guerilla benutzt Munition, die beim Abfeuern praktisch nicht zu sehen ist. Das macht es für die Besatzer noch schwerer.“