Dorfschützer töten Zivilisten in Çewlîg

Im nordkurdischen Çewlîg haben paramilitärische Dorfschützer das Feuer auf Zivilisten eröffnet. Ein sechsfacher Familienvater wurde getötet, sein Cousin ist „verschwunden“.

In der nordkurdischen Provinz Çewlîg (Bingöl) haben paramilitärische Dorfschützer Feuer auf Zivilisten eröffnet. Ein sechsfacher Familienvater wurde getötet, sein Cousin ist „verschwunden“.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch im Landkreis Dara Hênê (Genç). Gegen 16 Uhr habe Sedat Uzan gemeinsam mit seinem Cousin Edip Uzan sein Haus im Dorf Büyükçağ verlassen, um seine weidenden Ziegen zu holen. Kurz darauf sei das Fahrzeug der beiden Männer von Dorfschützern angehalten worden, Sedat und Edip Uzan seien daraufhin ausgestiegen. Sofort im Anschluss habe der Beschuss auf beide Männer eingesetzt, berichteten Augenzeugen.

Während Sedat Uzan mittlerweile unter großer Anteilnahme beigesetzt wurde, bleibt das Schicksal des dreifachen Familienvaters Edip Uzan weiterhin ungeklärt. Sein Leichnam konnte noch immer nicht aufgefunden werden. Nach Angaben eines Angehörigen versuchen die Dorfschützer, das Ereignis als Gefecht darzustellen. Ob strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden, ist ungewiss.