Dersim: Protest gegen Verbot von Newrozfeuer

In Dersim hat ein von der Polizei ausgesprochenes Verbot für das Entzünden eines Newrozfeuers anlässlich des kurdischen Neujahrsfestes am Freitag für Protest gesorgt.

In Dersim hat ein von der Polizei ausgesprochenes Verbot für das Entzünden eines Newrozfeuers anlässlich des kurdischen Neujahrsfestes am Freitag für Protest gesorgt. Ein paar dutzend Jugendliche veranstalteten daraufhin eine kurze Demonstration durch das Zentrum der kurdischen Stadt, um ihrem Unmut über den Umgang der Behörden mit dem traditionellen Akt an Newroz freien Lauf zu lassen. Begleitet wurde die Gruppe von dem HDP-Abgeordneten Alican Önlü sowie den Ko-Vorsitzenden des Provinzverbands der Partei, Ferhat Yıldız und Nazlı Çelik Öz.

Die Feuerstelle sollte im Viertel Gazik aufgerichtet werden, um das diesjährige Newroz im Vorfeld der für Samstag angesetzten Feierlichkeiten in kleiner Runde einzuleiten. Die Polizei fuhr umgehend mit mehreren Panzerfahrzeugen und Wasserwerfern vor und riegelte das Viertel ab. Über Lautsprecher wurde durchgesagt, dass der „Vorgang“ verboten sei. Sollte das Feuer dennoch entzündet werden, würde die Gruppe „unter Anwendung von Gewalt“ auseinandergetrieben.

Die Aktivist:innen sammelten sich daraufhin zu einem spontanen Protestmarsch an anderer Stelle zusammen und liefen laut pfeifend durch die Stadt. Dabei fielen immer wieder Parolen wie „Bijî Newroz“ und „Kämpfend werden wir gewinnen.“ Anwohnende unterstützten die Gruppe mit Applaus. Zum Ende der Aktion wurde die Öffentlichkeit zur Teilnahme an der morgigen Feier aufgerufen. Die Veranstaltung soll auf dem Seyit-Riza-Platz stattfinden. Die Erlaubnis des Gouverneursamts liegt seit heute vor.