Die DEM-Abgeordnete Gülderen Varlı aus Wan beobachtet den Hungerstreik in türkischen Gefängnissen, mit dem seit über zwei Monaten die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage gefordert wird. Über die Haftsituation der politischen Gefangenen berichtete die Politikerin gegenüber ANF:

„Wir besuchen die Gefängnisse. Der Lebensraum der Gefangenen besteht aus Einzelzellen. Die politischen Gefangenen haben gerechtfertigte Forderungen. Die Regierung verhält sich feindselig gegenüber der kurdischen Bevölkerung, und das wird in den Gefängnissen noch stärker deutlich. Die hungerstreikenden Gefangenen werden in Einzelzellen gesteckt und haben manchmal nicht einmal Wasser.“

Mit der Verhaftung von Abdullah Öcalan vor 25 Jahren sei bezweckt worden, das kurdische Volk zu unterwerfen, sagte Gülderen Varlı. Das sei jedoch nicht gelungen. „Kurdische Politikerinnen und Politiker, die sich für eine Demokratisierung eingesetzt und ein demokratisches Bewusstsein erschaffen haben, werden ins Gefängnis gesteckt. Niemand kennt den Gesundheitszustand von Herrn Öcalan, es gibt keine Informationen darüber. Aus diesem Grund hat der Hungerstreik angefangen. Die Mütter der Gefangenen halten seit über zwei Monaten Gerechtigkeitswachen ab. Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt Ausgrenzung und Feindseligkeit gegenüber Andersdenkenden. Der Schlüssel für eine Lösung des Problems ist Herr Öcalan. Die kurdische Frage kann nicht militärisch oder durch Verleugnung gelöst werden. Eine Lösung kann sich entwickeln, wenn Herr Öcalan eingebunden wird. Als es noch einen Dialog mit ihm gab, war eine Lösung in greifbarer Nähe. Deshalb sagen wir, dass seine Isolation aufgehoben werden muss. Isolation bedeutet Krieg und das Ausbleiben einer Lösung. Der Ansprechpartner für eine politische Lösung ist bekannt“, so die DEM-Abgeordnete Gülderen Varlı.