Im Kurdischen Gesellschaftszentrum Heilbronn e.V. startet am Donnerstag ein zweiwöchiger Hungerstreik für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage. Wie der Vereinsvorstand mitteilt, findet die Aktion in Solidarität mit dem Hungerstreik politischer Gefangener in der Türkei statt. Für jeweils drei Tage wollen wechselnde Gruppen in den Vereinsräumlichkeiten in der Landturmstraße einen Hungerstreik abhalten. Das KGZ Heilbronn lädt alle Interessierten ein, den Verein zu besuchen, um mit den Menschen in den Austausch zu treten. Am 15. Februar, dem Jahrestag der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei vor 25 Jahren, soll die Aktion mit einer Kundgebung auf dem Kiliansplatz um 17 Uhr beendet werden.
Die kurdische Frage muss diplomatisch gelöst werden
„Es ist an der Zeit, die kriegerische Eskalation in Kurdistan endlich zu stoppen. Die kurdische Frage muss diplomatisch gelöst werden, wenn eine Demokratisierung des gesamten Nahen Ostens stattfinden soll“, fordert der Vereinsvorstand. Weiter heißt es in der Ankündigung:
„Wir sind überzeugt, dass Abdullah Öcalan mit seinem Konzept des Demokratischen Konföderalismus, dessen Grundpfeiler Frauenbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie sind, eine Schlüsselrolle spielt und zur Stärkung des Friedens und der Demokratie gegen die diktatorischen und islamistischen Kräfte in der Region beitragen kann. In den vergangen Jahren war es vor allem die Initiative Öcalans, die immer wieder Verhandlungen mit dem türkischen Staat ermöglichte und wichtige Beiträge leistete für den Aufbau einer ökologischen, demokratischen und auf der Befreiung der Frauen basierenden Gesellschaft. Nicht nur für die aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen in Kurdistan bietet Öcalan Analysen und Lösungspotenzial. Auch globale Herausforderungen wie die ökologische Krise, das Demokratiedefizit oder der sich vertiefende Rassismus, Sexismus und Nationalismus sind Teil der Auseinandersetzungen in Öcalans Schriften und Gedanken. Dabei handelt es sich um Analysen, die angesichts der militärischen Eskalation wie in der Ukraine und Gaza oder dem Erstarken faschistischer Kräfte wie der AfD immer wichtiger werden. Die Freiheit von Abdullah Öcalan und die Möglichkeit seiner Teilnahme an politischen Prozessen ist daher nicht nur für Kurdistan von großer Bedeutung. Seine Freiheit würde einen wichtigen Beitrag für die Bestrebungen und die Hoffnung auf eine gerechtere und freie Gesellschaftsordnung über Kurdistan hinaus leisten. Mit unserem 15-tägigen Hungerstreik fordern wir die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine demokratische Lösung der kurdischen Frage. Sie sind alle herzlichst eingeladen, uns in dieser Zeit zu besuchen und mit uns in den Austausch zu treten.“