Aus Protest gegen die im April gestartete grenzüberschreitende Militäroperation der türkischen Armee in Südkurdistan und die Unterstützung der südkurdischen Regierungspartei PDK bei der Besatzung irakischen Territoriums durch die Türkei hat am Samstag in Şirnex (tr. Şırnak) eine Demonstration zum Grenzübergang Habur stattgefunden. Aufgerufen zu der Demonstration hatten der Demokratische Gesellschaftskongress (KCD), die Bewegung Freier Frauen (TJA) sowie die Parteien DBP und HDP.
Bei der Aktion, an der unter anderem der KCD-Vorsitzende Berdan Öztürk, die DBP-Vorsitzenden Keskin Bayindir und Saliha Aydeniz, mehrere HDP-Abgeordnete sowie Aktivistinnen des Rats der Friedensmütter und der TJA teilnahmen, wurde zur Einheit unter Kurd:innen aufgerufen.
Der KCD-Vorsitzende Berdan Öztürk erklärte nach der Demonstration, dass Kurdistan von imperialistischen Mächten in vier Teile aufgeteilt worden ist und in allen Landesteilen eine Assimilierungspolitik stattgefunden hat. „Für uns besteht kein Unterschied zwischen Bakur und Başûr [Norden und Süden]. Kurdistan hat einen Status bekommen und wird jetzt Schritt für Schritt besetzt. Die Regierung von Başûr verschließt davor die Augen. Sie liefert die Zukunft des kurdischen Volkes ein weiteres Mal mit eigenen Händen den Besatzern aus“, sagte Öztürk und forderte die südkurdische Regionalregierung zu einer Positionierung gegen die Besatzung durch die Türkei auf.
Die DBP-Vorsitzende Saliha Aydeniz sagte im Anschluss, dass in der Türkei ein politischer Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische Opposition stattfindet, in Syrien weite Gebiete von Efrîn bis Serêkaniyê von der Türkei besetzt worden sind und jetzt auch der Nordirak besetzt wird. Die türkische Regierung setze darauf, „Kurden von Kurden vernichten“ zu lassen und die Völker gegeneinander aufzuhetzen. Die Politikerin appellierte an die PDK und sagte: „Der momentan stattfindende Krieg ist nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen der PKK und dem Staat. Es ist ein Krieg gegen das Volk Kurdistans. Die politischen Parteien in Südkurdistan und unser Volk in allen Teilen Kurdistans und im Ausland müssen ihre Stimmen gegen diesen Krieg erheben.“