DBP-Kommune unter Zwangsverwaltung gestellt

Nach dem Tod von vier türkischen Soldaten in der Ortschaft Komir (Kömür) wurde der Ko-Bürgermeister abgesetzt und verhaftet. Nun steht die Kommune unter Zwangsverwaltung. Es ist mittlerweile die 97. DBP-Kommune, die von einem Treuhänder verwaltet wird.

Von den ursprünglich 104 Lokalverwaltungen unter Federführung der Demokratischen Partei der Regionen, die von der kurdischen Bevölkerung gewählt wurden, ist die mittlerweile 97. Kommune unter Zwangsverwaltung gestellt worden. Die Ortschaft Komir in der Provinz Semsûr (Adıyaman) wird seit gestern von dem AKP-nahen Vizegouverneur Adem Kaya verwaltet.

Der bei den Kommunalwahlen am 29. März 2014 gewählte Ko-Bürgermeister von Komir, Hüseyin Yuka, befindet sich dagegen im Gefängnis. Yuka war vor zwei Wochen im Rahmen einer Operation der Jandarma festgenommen und wenige Tage danach verhaftet worden, nachdem es in der Ortschaft zu Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und der Guerilla gekommen war. Bei den Gefechten kamen vier türkische Soldaten ums Leben. Die Behörden beschuldigen den Politiker der „Mittäterschaft“ und „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“. Beweise dafür gibt es nicht.

Neben Yuka erging auch Haftbefehl gegen den HDP-Kreisvorsitzenden Mahmut Özdemir und Hasan Tunç. Alle drei befinden sich im Gefängnis von Semsûr.