Colemêrg: Soldaten misshandeln protestierende Dorfbevölkerung

Türkische Soldaten begegneten Protesten von Dorfbewohner:innen im nordkurdischen Colemêrg gegen ein Minenprojekt mit Gewalt. Bei dem Angriff auf die Protestierenden wurden zwei Personen schwer verletzt, sechs weitere wurden festgenommen.

Im nordkurdischen Colêmerg (tr. Hakkari) kam es am Donnerstag zu einem Übergriff der türkischen Armee auf protestierende Dorfbewohner:innen. Das Minenunternehmen Seyitoğlu war mit Baggern angerückt, um bei dem Weiler Harê (Armutlu) eine Mine anzulegen.

Dorfbewohner:innen protestierten gegen die Mine. Der Chef des Minenunternehmens, Abdülkadir Seyitoğlu, der für seine Nähe zum AKP/MHP-Regime berüchtigt ist, drang daraufhin gemeinsam mit der Militärpolizei in dem Dorf ein. Dabei misshandelten die Soldaten Dorfbewohner:innen schwer. Zwei Dorfbewohner, Aydın Kurt und Naif Kurt, wurden so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Aufgrund der Blockade durch die Militärpolizei konnten die Angehörigen nichts über den Zustand der Verletzten erfahren. Gleichzeitig wurden aus derselben Familie sechs weitere Personen unter Schlägen festgenommen und auf die Militärbasis Üzümcü beim Dorf Marînos gebracht.

Dorf zum Sperrgebiet erklärt

Währenddessen erklärte die Militärpolizei das Dorf zum Sperrgebiet und verbot das Betreten und Verlassen. Dorfbewohner:innen wurden unter anderem auch die Mobiltelefone weggenommen.