Colemêrg: Mindestens dreißig Festnahmen nach Razzien

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg stürmten türkische Polizisten dutzende Wohnungen und nahmen mindestens 30 Personen nach Terrorparagraphen fest.

Die Verfolgungswelle gegen die demokratische Opposition in der Türkei im Vorfeld der Stichwahl zur Präsidentschaft am Sonntag geht weiter. In der nordkurdischen Widerstandshochburg Colemêrg (tr. Hakkari) stürmte die türkische Polizei dutzende Wohnungen und nahm mindestens 30 Personen fest. Den Festgenommenen wird „Propaganda für eine Terrororganisation“ oder „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ vorgeworfen. Die Festgenommenen befinden sich im Moment auf der Polizeidirektion Hakkari. Einige der Festgenommenen sind namentlich bekannt, es handelt sich um Ömer Çıtak, Rojbin Şahinoğlu, Yusuf Şahinoğlu, Ferhat Toregün, Remziye Ürgün, Bedran Öğmen, Bedran Özdel, Vedat Doğan, Barış Kameri, Musa Yiğit, Naif Beyter und Bünyamin Seven.

Wie die Europavertretung der Demokratischen Partei der Völker (HDP) mitteilt, wurden in den drei vorherigen Tagen 113 Personen aus der HDP bzw. Grünen Linkspartei (YSP) bei ähnlichen politischen Razzien festgenommen. Das Regime versucht offensichtlich, eine Stimmung der Angst zu erzeugen und gerade in Hochburgen der Opposition, eine Wahlbeobachtung zu verhindern.