Die türkische Polizei hat Wohnungen in Şirnex, Mêrdîn, Dîlok und Manisa gestürmt und mindestens 22 Personen festgenommen. Die Festnahmen stellen einen erneuten Angriff auf die demokratische Opposition dar.
Nachdem bereits am Dienstag 67 Personen, unter ihnen Politiker:innen, Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und Journalist:innen, in Nordkurdistan und der Türkei festgenommen wurden, schlug die türkische Polizei am Mittwochmorgen erneut zu. In den Provinzen Mêrdîn (Mardin), Şirnex (Şırnak), Dîlok (Antep) und Manisa werden Festnahmen gemeldet.
Acht Festnahmen in Mêrdîn
Die drei Geschwister Ramazan, Agit und Heja Kalkan, die beiden Schwestern Hividar und Berivan Taş, sowie Fırat Akar und Rojhat Alteş wurden bei Hausdurchsuchungen im Kreis Ertûqi (tr. Artuklu) in der Provinz Mêrdîn festgenommen. Nach bisherigen Informationen wurden sie auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakır (ku. Amed) wegen eines Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit dem Kongress der HDP-Jugendräte festgenommen. Die Festgenommenen sollen nach Amed gebracht werden.
In Kerboran (Dargeçit) wurden Merve Oğuz und eine weitere Person festgenommen. Es heißt, diese Festnahme sei auf Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft von Mardin zurückzuführen. Währenddessen befinden sich immer noch 17 Personen, die am Dienstag festgenommen wurden, auf der Militärpolizeistation in Mêrdîn.
In Dîlok (Antep) wurden vier Personen festgenommen, darunter Abdurrahman Elmas vom Jugendrat der Grünen Linkspartei (YSP).
Im westtürkischen Manisa nahm die Polizei bei Razzien die YSP-Politikerinnen Gülsüm Tozan und Ayşe Karagöz sowie die Aktivistin Kardelen Çetin fest, die zugleich Tochter der Ko-Sprecherin der Grünen Linkspartei in der Provinz Manisa, Hasret Çetin, ist. Auch hier sind die Hintergründe der Festnahmen unbekannt. Es ist lediglich die Rede von einem staatsanwaltlich geführten Ermittlungsverfahren.
Mindestens drei Festnahmen in Hezex
Bei Razzien in Hezex (Idil) in der nordkurdischen Provinz Şirnex wurden Civan Karaviş, Ümit Geçgel und Yusuf Kargol festgenommen. Bisher ist nicht bekannt, unter welchen Vorwürfen die Personen in Gewahrsam genommen wurden. Insgesamt sind bislang 22 Festnahmen bestätigt worden. Die Anzahl kann noch weiter steigen.
Diese Meldung wurde um 11:09 Uhr aktualisiert
