Chemiewaffeneinsätze in Südkurdistan dauern an
Die türkische Armee setzt weiterhin Chemiewaffen gegen die Guerilla ein und begeht damit Kriegsverbrechen. Mit spezieller Technik wird Giftgas in die Kriegstunnel der Guerilla geleitet.
Die türkische Armee setzt weiterhin Chemiewaffen gegen die Guerilla ein und begeht damit Kriegsverbrechen. Mit spezieller Technik wird Giftgas in die Kriegstunnel der Guerilla geleitet.
Allein am 2. September 2021 setzte die türkische Armee im Widerstandsgebiet Werxelê in der südkurdischen Region Avaşîn sieben Mal Giftgas gegen die in Tunneln verschanzte Guerilla ein. Seit 90 Tagen versucht die türkische Armee, die strategisch wichtige Region einzunehmen. Da die Chemiewaffeneinsätze bisher erfolglos waren, variiert die Armee die Art und Menge der benutzten Giftstoffe.
Pausenloser Beschuss und Chemiewaffeneinsatz
Bereits die Bilanz des 3. und 4. September zeigt das Ausmaß des Angriffs. Der 3. September begann mit schwerem Beschuss mit Haubitzen und Mörsern aus türkischen Grenzposten. Anschließend folgten Kampfbomber, die Tonnen von Sprengstoff über den Tunneleingängen abwarfen. Am Abend griffen dann Hubschrauber an. Diese wurden jedoch bereits beim Anflug von der Guerilla beschossen und mussten in vielen Fällen ihren Angriff abbrechen. Diese Angriffe gingen bis in die Morgenstunden des 4. September weiter, es folgte der Einsatz von Sprengsätzen. Dann wurde das Gebiet mit mittleren Waffen unter Beschuss genommen. Anschließend wurden chemische Kampfsstoffe mit an die Tunnel angepassten Methoden eingesetzt. Personen in Spezialanzügen und mit Gasmasken näherten sich den Stellungen, der Beschuss wurde unterbrochen und chemische Stoffe in die Höhlen eingeführt. Immer wieder gelingt es der Guerilla auch, das Giftgas auf die Soldaten zurückzuwerfen. Aber in den meisten Fällen schützt sie sich auf andere Weise.
Guerilla drückt Gas aus den Höhlen
Wie die Aufnahmen andeuten, wird eine Art Flammenwerfer gegen die Kriegstunnel eingesetzt. Anschließend wird mit dieser Maschine statt brennender Flüssigkeit Giftgas in die Tunnel gepumpt. Den Guerillakämpfer:innen gelingt es jedoch mit einer eigens entwickelten Methode, das einströmende Gas aus der Höhle wieder herauszudrücken. Die mit Gasmasken ausgerüsteten Soldaten versuchen aus der Distanz festzustellen, wie dies der Guerilla gelingt und nähern sich immer wieder vorsichtig dem Höhleneingang.
Frauenguerilla greift Giftgaseinheiten an
Am 3. September 2021 führten die in Avaşîn stationierten Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA Star eine taktische Aktion an zwei Fronten gegen die türkischen Giftgaseinheiten in Werxelê durch. Dabei wurden fünf Soldaten getötet. Am 4. September hat die türkische Armee erneut 17 Mal Werxelê angegriffen. Als diese Angriffe scheiterten, folgten neue Chemiewaffenangriffe.