Von den heftigen Regenfällen in Kurdistan vor zehn Tagen ist insbesondere auch die südkurdische Gemeinde Binare Qendîl betroffen. 15 Brücken sind durch die Wassermassen zerstört worden. Die Strom- und Wasserversorgung in 15 Dörfern ist unterbrochen. Drei Krankenstationen, drei Moscheen und zwei Schulen wurden vollständig zerstört, Schulunterricht findet nicht mehr statt. Darüber hinaus sind 15 Wohnhäuser zerstört worden und unzählige Tiere zu Tode gekommen. Bienenkörbe und Arbeitsgeräte wurden von den Regenfluten erfasst.

Gegenüber der Nachrichtenagentur RojNews erklärte Mihemed Hesen als Ko-Bürgermeister der Gemeinde: „Wir haben vom ersten Moment an Hilfsmaßnahmen ergriffen. Um die betroffenen Dörfer zu erreichen, mussten wir erst einmal die beschädigten Straßen instand setzen. Innerhalb von 24 Stunden hatten wir Schäden an den Straßen behoben. Einige Familien, die sich nicht haben in Sicherheit bringen können, konnten wir erst nach drei Tagen erreichen. Wir haben einen Aufruf gestartet, um den Menschen, die zu Schaden gekommen sind, zu helfen. Der Aufruf zeigt Wirkung, was uns freut. Aus der Region Kurdistan sind Teams zu uns gekommen. Sie haben uns geholfen, mehrere Wege erneut passierbar zu machen. Doch für einen Neuaufbau in Binare Qendîl sind ernsthafte Anstrengungen nötig.“

Mihemed Hesen führte weiter aus: „Eine Zeitlang gab es Unterstützung aus der Region Kurdistan. Eine längerfristige Hilfe gab es jedoch zu keiner Zeit, deshalb haben wir jetzt für den Wiederaufbau von Binare Qendîl eine Hilfskampagne gestartet. Wir erhoffen uns Hilfe aus allen Teilen Kurdistans und aus Europa, denn im Moment ist den Menschen in Binare Qendîl nichts geblieben, um für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen zu können.“